17. Rostocker Bioenergieforum

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Studierende,
durch die aktuelle Energiekrise ist noch einmal klarer geworden, wie wichtig eine klimafreundliche und krisensichere Energieversorgung ist. Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 muss der Anteil an fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdgas und die damit verbundene Abhängigkeit schnell und deutlich reduziert sowie im gleichen Maße durch regenerative Energien substituiert werden. Weiterhin ist die bis 2045 angestrebte und durch das Klimaschutzgesetz beschlossene Klimaneutralität Deutschlands zu realisieren. Dies wird aber nur gelingen, wenn die vielen guten Ansätze im Koalitionsvertrag auch schnell mit den erforderlichen konkreten Maßnahmen hinterlegt und diese dann auch noch sehr rasch in die Praxis umgesetzt werden. Sonst wird schon das mittelfristige Ziel, die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, sicher nicht erreicht. Noch ambitionierter gehen Mecklenburg-Vorpommern und Rostock voran, wo die Treibhausgasneutralität bereits für 2040 bzw. 2035 angestrebt wird. Das heißt, der Handlungsdruck ist sehr groß. Aber wie geht es nun weiter und was kann bzw. muss die stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse dazu beitragen?

Zunächst muss die Energieversorgung Deutschlands im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in den nächsten zwei Jahrzehnten vollständig auf regenerative Energieträger umgestellt werden. Weiterhin müssen petrobasierte organische Grundstoffe möglichst weitgehend durch biobasierte Eingangsstoffe substituiert werden. Dieses ambitionierte Ziel der langfristigen Integration von Biomasse und Reststoffen in ein nachhaltiges Energie- und Bioökonomiesystem ist nur erreichbar, wenn dabei Biomasse effizient, umweltverträglich und mit höchstmöglichem volkswirtschaftlichem Nutzen eingesetzt wird. Es sind zudem konsequente Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen erforderlich, neue Technologiekonzepte und Formen der Kaskadennutzung werden ebenso benötigt wie „negative“ Emissionen. Die stoffliche und energetische Kopplung und Kaskadennutzung biogener Ressourcen ist zentrales Element einer zirkulären und klimaneutralen Bioökonomie. Biomasse ist dabei aus nachhaltigem Anbau und biogenen Abfällen und Reststoffen bereitzustellen.

Vor diesem Hintergrund wollen wir mit Ihnen im Rahmen des 17. Rostocker Bioenergieforums die aktuellen Entwicklungen in der gesamten Breite diskutieren. Wir freuen uns auf Vorträge und Diskussionen aus den Bereichen Strom und Wärme sowie Mobilität, Sektorenkopplung, Bioökonomie, Speichertechnologien und die Nutzung von Nebenprodukten der Energiebereitstellung.

In Mecklenburg-Vorpommern aber auch in anderen Bundesländern existieren bereits gute Beispiele in der Praxis, die neben den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen präsentiert und diskutiert werden sollen. Insbesondere das direkte Gespräch zwischen Forschern, Praktikern und Politikern soll zu einem Erkenntnisgewinn für alle und zu neuen Lösungsansätzen führen. Das etablierte Rostocker Bioenergieforum bietet dafür eine ideale Plattform.

Prof. Dr. Michael Nelles
Professur Abfall- und Stoffstromwirtschaft und
wissenschaftlicher Geschäftsführer Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH (DBFZ)

 

Schirmherrschaft: Dr. Till Backhaus – Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern

Organisatoren: Universität Rostock, Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV

weitere Informationen finden Sie hier: http://bioenergieforum.auf.uni-rostock.de/

Kontakt: Christine Herz


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