Der Tiefbau ist ein Teilgebiet des Bauwesens und umfasst Baumaßnahmen die i.W. unmittelbar an oder unter der Erdoberfläche umgesetzt werden. Dazu zählen z.B. Verkehrswege, Tunnel, Erd- und Grundbauberke, Dämme- und Deiche, Rohrleitungen und Wasserstraßen. Tiefbaumaßnahmen sind als vorbereitende oder begleitende Maßnahmen für umweltingenieurliche Projekte erforderlich (z.B. Erschließung von Windparks) und häufig auch eigenständige umweltingenieurliche Maßnahmen (z.B. Küsten- oder Hochwasserschutzbauwerke). Die Vertiefungsrichtung Tiefbau im besteht aus den Modulen Straßenplanung und Straßenbau, Straßenbautechnik sowie spezielle Geotechnik.

Im Teilmodul Straßenplanung werden die Studierenden befähigt, Straßen nach den aktuellen Richtlinien in Lage, Höhe und Querschnitt zu entwerfen. Im Rahmen des Straßenentwurfs sind zudem bautechnische Fragen zu klären, wie der erforderliche Schichtenaufbau von Straßen, erdbauliche Anforderungen und Straßenbaustoffe, die im Teilmodul Straßenbau gelehrt werden.

Im Modul Straßenbautechnik werden die konstruktiven, materialtechnischen und technologischen Regeln für die Herstellung der verschiedenen Straßenkategorien und aufbauend auf den Grundlagen der software-basierte Entwurf behandelt. Das Thema Umweltschutz an Straßen ist für Umweltingenieure besonders relevant, um die diesbezüglichen Regelanlagen (z.B. Lärmschutzanlagen, Straßenbegleitgrün) und ihre technische Einordnung bewerten zu können. Die Themen Straßentunnel und Straßenbrücken runden das Fach ab.

Im Modul Spezielle Geotechnik werden u.a. die Themen Gründungen, Stützkonstruktionen, Dämme und Deiche, Geokunststoffe und Rohrleitungen behandelt. Die Studierenden werden befähigt, geeignete Konstruktionsalternativen auszuwählen und zu bewerten sowie Ergebnisse korrekt zu interpretieren und aufbauend auf den geotechnischen Grundlagen des Bachelorstudiums wissenschaftliche Methoden für die geotechnische Planung und Forschung anzuwenden. In einem Planspiel werden die Methoden- und Interpretationskompetenz, die Diskursfähigkeit im Umfeld geotechnischer Problemstellungen und der sichere Umgang mit Argumenten unterschiedlicher Stakeholder des Entwurfs- und Bauprozesses vermittelt. Die Stoffgebiete werden durch Kurzexkursionen ergänzt und gefestigt.