Hohe Besatzdichten sind nur Klischee

Zanderaquakultur

Interview von Horst Hamm mit Tom Goldammer für die Zeitschrift Natur 2-22

Aquakulturen werden oft zu Unrecht mit hoher Antibiotikabelastung und Massentierhaltung in Verbindung gebracht. Zuchtanlagen sind vielmehr eine Alternative zur Überfischung der Meere.

Indoor-Systeme sind ein guter und nachhaltiger Weg zur Fischerzeugung.

Auch spannend der Beitrag "So geht gute Aquakultur" im selben Heft, über Zanderzucht in Mecklenburg-Vorpommern.

https://www.wissenschaft.de/magazin/natur-archiv/quotenfisch/

Referenz-Transkriptom und Expressionsatlas für den Zander

Publikation, Oktober 2021: Diese Studie, die wir gemeinsam mit Kollegen des FLI-Leibniz-Institutes für Altersforschung in Jena und des Lehrstuhls für Systembiologie und Bioinformatik der Universität Rostock durchgeführt haben, beschreibt ein hochwertiges Multigewebe-Referenztranskriptom von 10 vitalen Zandergeweben zusammen mit einer umfassenden Darstellung von gewebespezifischen Expressions- und Expressions- und Koexpressionsnetzwerken zur Klassifizierung von proteinkodierenden Genen in Bezug auf ihre einzigartigen Expressionsmuster in den verschiedenen Geweben. Die in der Publikation vorgestellten Transkriptomik-Ressourcen bilden eine nützliche Vorraussetzung für funktionelle Genomanalysen, wie die Validierung von genetischen Markern und das Verständnis der Mechanismen der Organbiologie und die Rolle spezifischer Stoffwechselzyklen in verschiedenen Geweben.

Cells 2021, 10, 2289. https://www.mdpi.com/2073-4409/10/9/2289

Zander sind robust gegenüber chronischem O2-Mangel

Publikation, Juli 2021: Diese Forschungsarbeit, die in enger Kooperation mit unseren tschechischen Kollegen durchgeführt wurde, beleuchtet aus physiologischer, zellulärer und molekularer Sicht die Auswirkungen chronisch niedriger Sauerstoffsättigung auf Zander (Sander lucioperca), die in rezirkulierenden Aquakulturanlagen (RAS) gezüchtet werden. Unzureichende Sauerstoffsättigung, oder Hypoxie, gehört zu den kritischen Stressfaktoren in der intensiven Aquakultur. Wenn Fische über längere Zeiträume hinweg niedrigen Sauerstoffwerten ausgesetzt sind, beeinträchtigt dies meist ihr Wohlbefinden und ihre Immunkompetenz erheblich, was zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit und daraus resultierenden wirtschaftlichen Verlusten führt. Die gewonnenen Daten geben einen umassenden Einblick in die Veränderungen der Immunkompetenz der untersuchten Fische und lassen auf eine hohe Robustheit dieser neuen Aquakulturart gegenüber den Stressfaktoren der intensiven Aquakultur schließen.

Biology 2021, 10, 649. https://doi.org/10.3390/biology10070649

Genregulation in der Ontogenese des Zanders

Publikation, Februar 2021: Charakterisierung von Stress- und Entwicklungsschlüsselgenen in der frühen Ontogenese des Zanders (Sander lucioperca) in vivo und in vitro. Es konnten unter anderem vielversprechende Kandidaten identifiziert werden, die in der Futterverwertung (APOE, BMP4, BMP7, CKM, GATM, TFEB) eine Rolle übernehmen und die die Wachstumsphase des juvenilen Zanders (GHR, IGF2, RXRA, PPARA, PPARD) repräsentieren. Diese Gene können in zukünftigen Studien zur Begleitung und Kontrolle der Entwicklung von Zanderbrut in der Zucht eingesetzt werden. 

Fish Physiology and Biochemistry 47, 515–532 (2021), https://doi.org/10.1007/s10695-021-00929-6