Das FischGlasHaus - kombinierte Produktion von Fisch und Pflanze: Wie funktioniert das?

17:00 – 21:00 Uhr, laufend, 20 Minuten - Beginn zu jeder vollen Stunde

Das FischGlasHaus, die derzeit modernste Aquaponik Experimentalanlage in Europa mit einer Gesamtfläche von 1000 m², wurde im Jahr 2015 auf dem Campus der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät (AUF) erbaut. Seit drei Jahren werden Experimente unter geschlossenen und entkoppelten Aquaponik-Produktionsbedingungen durchgeführt. Diese Anlage zeichnet sich insbesondere durch ihre „multi-unit-system-design“-Technik aus. Hier wird unter ökologisch-nachhaltigen Bedingungen (es werden keinerlei Pestizide oder Antibiotika eingesetzt) der Einfluss unterschiedlicher Fischarten, wie des Afrikanischen Raubwelses (Clarias gariepinus) und des Nil-Tilapia (Oreochromis niloticus), auf das Wachstum von Kräutern (Basilikum, Minze), Kohlartigen (pak choi) oder Fruchtgemüsesorten (Gurken) untersucht. Dabei wird allein das Haltungswasser der Fische für die Pflanzenernährung genutzt und überprüft, inwieweit eine partielle Düngung notwendig wäre, um eine marktfähige Pflanzenqualität zu erreichen. Durch die Nutzung eines geschlossenen Aquaponiksystems (das Fischprozesswasser zirkuliert zwischen dem Pflanzenanbau und der Fischhaltung) werden die Nährstoffanteile des Fischfutters für das Fischwachstum und gleichzeitig für das Pflanzenwachstum eingesetzt. Dabei werden mit Hilfe von Mikroorganismen Bestandteile des Prozesswassers in Pflanzennährstoffe umgewandelt (Nitrifikation – Nitrat; Phosphat), was bis zu 90% Wasser in der Pflanzenproduktion eingespart. Somit trägt dieses zukunftsorientierte agrotechnische Produktionssystem – die Aquaponik - zu einer Verbesserung der Ressourcennutzung bei, die in Zeiten einer unablässig steigenden Weltbevölkerung auch global von immenser Bedeutung ist.

Betreuung: Dr. Ulrich Knaus, M.Sc. Jan Klein, M.Sc. Lisa Wenzel und M.Sc. Johannes Pasch - Aquakultur und Sea-Ranching

 

FischGlasHaus

Foto: Prof. Dr. Harry Palm

Aquakultureinheit im FischGlasHaus

Foto: M. Sc. Nitschke

Hydroponikeinheit mit Zierpflanzen

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