9. Internationaler Workshop zur Cestoden Systematik und Phylogenie

Alle drei Jahre treffen sich die auf dem Gebiet der Parasitologie spezialisierten, internationalen Wissenschaftler zum gemeinsamen Gedankenaustausch an verschiedenen Orten der Welt. In diesem Jahr wurde der „Parasiten-Workshop“ an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock durch die Professur Aquakultur und Sea-Ranching, unter Federführung von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Harry W. Palm, ausgerichtet.

Mehr als 40 Wissenschaftler aus 15 Ländern und von fünf Kontinenten folgten der Einladung und trafen sich, um 23 Jahre nach der Veröffentlichung des CABI Cestoden-Bestimmungsschlüssels einen neuen Bestimmungsschlüssel für die fast Fünftausend Arten umfassende Tiergruppe zu erarbeiten.

Der Workshop starte am 05.08.2017 im Pentahotel Rostock mit einem Seminar zu den aktuellsten Forschungsergebnissen in der Form von 18 Präsentationen und vier Postervorstellungen. An den folgenden Werktagen wurde in vier Arbeitsgruppen nach gattungs- und artspezifischen Merkmalen zur Ausarbeitung von Bestimmungsschlüsseln gesucht. Dabei einigten sich die Teilnehmer, anstatt eines dichotomen Schlüssels eine internetfähige Bestimmungsplattform zu schaffen. An dieser wird bis zum nächsten Workshop in 3 Jahren in Argentinien von den teilnehmenden Wissenschaftlern gearbeitet.

Der tägliche, straff gliederte Workshop-Plan wurde durch ein für die Teilnehmer kulturell und kulinarisch vielfältiges Programm umrahmt. Hierzu zählten ein klassisches Konzert im Barocksaal, eine Bootstour vom Stadthafen nach Warnemünde, ein Dinner im Gotischen Saal des Ratskellers und ein Ausflug nach Heiligendamm, Bad Doberan (Münster) sowie den Klosterteichen im Hütter Wohld bei Parkentin.

Während des Workshops nahmen neben den Wissenschaftlern vom Lehrstuhl Studierende und Promovierende an einzelnen Veranstaltungen teil. So hatten Jungwissenschaftler die Möglichkeit, mit den führenden Fachwissenschaftlern auf dem Gebiet der Cestoden-Forschung in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der parasitären Erkrankungen, vor allem bei Fischen, sind in Deutschland weiterhin unterrepräsentiert. Bis heute sind viele Fischarten und die meisten unserer heimischen Seen und Flüsse nicht auf Fischparasiten untersucht worden, obwohl diese sowohl der Fischerei als auch der Aquakultur große Probleme bereiten können.

Informationen zum Workshop können bis auf weiteres über die Web-Site abgerufen werden.

Kontakt:
Universität Rostock Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät        
Professur Aquakultur und Sea-Ranching            
Prof. Dr. rer. nat. Harry W. Palm             
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