Aktuelle Publikation unter Mitwirkung der Verhaltenskunde in der Zeitschrift „Neuroscience and Biobehavioral Reviews“ erschienen

Kalb betritt die Latrine, um dort zu urinieren (Foto: Nordlicht)

Typischerweise urinieren und koten Rinder mit wenig oder keiner Kontrolle über ihr Ausscheidungsverhalten, mit negativen Folgen für die Umwelt und die Tiere selbst. Diese schädlichen Auswirkungen könnten durch die Nutzung einer Latrine und die Trennung von Kot und Harn deutlich vermindert werden.

In einem Artikel von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität in Auckland (NZ), des Friedrich-Löffler-Instituts in Celle und des Leibniz-Instituts in Dummerstorf sowie der Universität Rostock werden die neurophysiologischen Grundlagen des Ausscheidungsverhaltens bei Säugetieren und mögliche Lernprozesse charakterisiert, die speziell bei Rindern zu einer tierseitigen Kontrollierbarkeit ihres Verhaltens hinsichtlich der Nutzung einer Latrine im Stall genutzt werden können. Die Übersichtsstudie in der renommierten Fachzeitschrift „Neuroscience and Biobehavioral Reviews“ kommt zu dem Schluss, dass mithilfe assoziativer Lernmethoden wie der operanten Konditionierung ein erfolgreiches Latrinentraining bei Rindern möglich sein sollte. Diesen Ansatz in einem Pilotprojekt auch praktisch zu realisieren, wird zurzeit mit den oben genannten Partnern in einem von der VolkswagenStiftung geförderten Projekt untersucht.

Neele Dirksen, Jan Langbein, Lindsay Matthews, Birger Puppe, Douglas Elliffe, Lars Schrader: Conditionability of 'voluntary' and 'reflexive-like' behaviors, with special reference to elimination behavior in cattle. Neuroscience and Biobehavioral Reviews 115 (2020), 5-12

 

Kontakt:
Prof. Dr. Birger Puppe
Professur für Verhaltenskunde
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