Das Land Mecklenburg-Vorpommern treibt die Forschung zur Tiergesundheit und zum Tierwohl weiter voran. Beim Kickoff in der zweiten Aprilwoche für das interdisziplinäre Verbundprojekt „KI-TIERWOHL“ kamen am Dienstag den 08.04.2025 in der Aula der Universität Rostock etwa 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, um bei einer ersten offiziellen Arbeitssitzung den Zeitplan und die Schwerpunktsetzung für die nächsten Monate abzustimmen. Ziel des Projektes, das durch die Landesexzellenz-Initiative vom Wissenschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern mit fünf Millionen Euro gefördert wird, ist die Entwicklung innovativer Methoden zur automatisierten, kontaktlosen Erfassung des Tierwohls durch Bildverarbeitung, Bioakustik und Sensortechnologien. Dabei werden modernste KI-gestützte Analyseverfahren genutzt, um eine objektive und evidenzbasierte Bewertung des Wohlbefindens von Tieren in Forschung und Landwirtschaft zu ermöglichen.
„Das Wohl von Tieren ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine entscheidende Voraussetzung für qualitativ hochwertige Forschung und nachhaltige Landwirtschaft. Mit „KI-TIERWOHL“ setzen wir neue Maßstäbe in der Erfassung von tierwohlrelevanten Verhaltensmustern. Durch den interdisziplinären Ansatz und den Einsatz modernster Technologien können wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sowohl in der Forschung als auch in der Praxis eine direkte Anwendung finden“, sagt Prof. Dr. Brigitte Vollmar, Direktorin des Rudolf-Zenker-Instituts für Experimentelle Chirurgie der Universitätsmedizin Rostock und Sprecherin des Verbundes „KI-TIERWOHL“.
Das Projekt bringt führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Lebens-, Agrar-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften zusammen. Unter anderem arbeiten Expertinnen und Experten der Universitätsmedizin Rostock der Universitäten Rostock und Greifswald, des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie (FBN), des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) für Tiergesundheit und der Hochschule Neubrandenburg gemeinsam an einer objektiven und vollständig automatisierten Tierwohlbewertung. Durch den Einsatz von KI-Methoden, wie maschinellem Lernen und Mustererkennung, soll eine präzisere Beurteilung von Stress, Beeinträchtigung, Schmerz und emotionalem Status möglich werden. Neben technischen Innovationen und einem zeitgemäßen Forschungsdatenmanagement stehen auch sozial-wissenschaftliche Untersuchungen zur Akzeptanz und Implementierung dieser neuen Technologien im Mittelpunkt.
„Im Verbundprojekt KI-TIERWOHL leisten wir an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät (AUF) der Universität Rostock einen wichtigen Beitrag auf dem Gebiet der automatisierten Erfassung von Mimik und Verhalten beim Geflügel“, erklärt Frau Prof Dr. Sandra Rose von der AUF. „Der Fokus liegt dabei auf der Identifikation belastbarer valider Indikatoren für das Wohlbefinden der Tiere. Das Team der Professur in enger Kooperation mit der Professur für Tiergesundheit und Tierschutz, unter derzeitiger kommissarischer Leitung von Frau Dr. Hanka Sanftleben bringt mit der Expertise von Frau Prof. Dr. Sandra Rose Kernkompetenzen zur Thematik ein und steht dabei im engen interdisziplinären Austausch zum FBN unter Leitung von Prof. Dr. Birger Puppe. In dieser Zusammenarbeit werden modernste KI-Technologien angewendet und schaffen die Grundlage für smarte, praxisnahe Lösungen einer nachhaltigen, tier- sowie umweltgerechte Nutztierhaltung.
Neben „KI-Tierwohl“ ist die Professur landwirtschaftliche Verfahrenstechnik ebenfalls Partner in einem weiteren Verbundprojekt und damit an zwei der fünf geförderten Forschungsverbünde maßgeblich beteiligt. Im Projekt AutoPasture bringt das Team um Frau Prof. Dr. Sandra Rose ihre Expertise in der Bewertung und Analyse der digitalen Tierüberwachung ein. Ziel ist es, das Weidemanagement u.a. durch KI-gestützte Verhaltensanalysen und Virtual Fencing effizienter und tiergerechter zu gestalten. Die Exzellenzprojekte werden über vier Jahre mit jeweils fünf Millionen Euro gefördert und unterstreicht die zentrale Rolle auch der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock mit der u.a. neu besetzten Professur landwirtschaftliche Verfahrenstechnik unter Leitung von Frau Prof. Dr. Sandra Rose in der angewandten Forschungsausrichtung für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland.
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Prof. Dr. Sandra Rose
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