Innovative digitale Lösungen für autonomes Herdenmanagement – Verbundprojekt „AutoPasture“ gestartet

Fotos: Katrin Schönherr

Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse von der Hochschule Stralsund haben sich die Projektpartner der Automatisierung der Weidehaltung von Rindern mittels vernetzter digitaler Technologien verschrieben. Neben der Universität Rostock und der Hochschule Stralsund gehören dem Konsortium das FBN, die Hochschule Neubrandenburg sowie der Forschungsverbund MV gGmbH an. Des Weiteren sind die Fraunhofer-Institute IGD und IGP als assoziierte Partner in das Forschungsvorhaben eingebunden und bringen ihr Know-how in der Digitalisierung industrieller und landwirtschaftlicher Prozesse ein.

„AutoPasture“ soll technische Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen der tierhaltenden Landwirtschaft finden. Im Fokus steht insbesondere der sich verschärfende Fachkräftemangel, der arbeits- und zeitintensive Produktionssysteme wie die Weidewirtschaft besonders trifft. Weitere Forschungsfragen betreffen beispielsweise die Reaktion der Rinder auf biotische und abiotische Stressoren oder auch die strategische Beweidung von Flächen, die nicht nur die Futterverfügbarkeit optimieren, sondern auch die Biodiversität fördern und das Wachstum von Giftpflanzen eindämmen soll.

Diesen Herausforderungen wollen die Projektpartner mit automatisierter Tierbeobachtung, wissenschaftlich validierten Entscheidungshilfen und dem Einsatz autonomer Systeme für das Weide- und Herdenmanagement begegnen. Im Projektverlauf soll mittels diverser Sensorsysteme am und um das Tier herum die Datengrundlage für die Erstellung von digitalen Zwillingen der Herde und der Weide geschaffen werden. Mithilfe dieses Verfahrens können Managementstrategien simuliert und Prognosen für deren Erfolg aufgestellt werden. Die Versuche sollen in drei Reallaboren an Milchrindern, Mutterkühen und Wasserbüffeln auf Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt werden.

Zwei Professuren der Fakultät für Agrar-, Bau- und Umwelt der Universität Rostock bringen ihre Expertise in das Projekt ein. Die Arbeitsgruppe Grünland- und Futterbauwissenschaften verfügt über Kompetenzen in den Bereichen Standortbewertung sowie Analyse und Bewertung von Grünlandaufwüchsen hinsichtlich Arteninventar, Biomassebildung und nutritivem Futterwert. Darüber hinaus ist eine Mitwirkung bei Fragen der Weideökonomie vorgesehen. Die Professur für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik profitiert von ihrer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Sensorik zur Tierüberwachung. Mithilfe verfügbarer Multisensorik aus vorangegangenen Projekten sollen das Mikro-/Makroklima, die Tiergesundheit und das Herdenmanagement überwacht werden. Dabei steht die Arbeitsgruppe in engem Austausch mit der Arbeitsgruppe „Verhalten & Tierwohl“ des FBN.

Kontakt:
Universität Rostock
Fakultät für Agrar, Bau und Umwelt
Professur Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik
Konstantin Stetter
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