Interreg-Projektantrag APRIORA erfolgreich

Im zweiten Call des interreg Programms Baltic Sea Region war der Projektantrag „Improved risk assessment for strategic water management to reduce micro-pollutant emissions in the Baltic Sea Region” erfolgreich.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer GIS-gestützten Risikobewertung für Arzneimitteleinträge aus Kläranlagen in die Oberflächengewässer. Hierfür soll gezieltes Monitoring an strategischen Messpunkten mit Emissions- und Transportmodellen im Gewässer kombiniert werden. Dies ermöglicht eine räumlich hoch aufgelöste Abschätzung von Spurenstoffkonzentrationen im Gewässerverlauf und eine darauf aufbauende multikriterielle Risikobewertung. Erstmals soll hier auch das Risiko für gesteigerte Antibiotikaresistenzen gewässerübergreifend bewertet werden.
Der aktuelle Entwurf der EU-Kommunalabwasserrichtlinie fordert eine entsprechende Risikobewertung bis zum Jahr 2030 als Grundlage für die Priorisierung von Kläranlagen, die eine weitergehende Spurenstoffeliminierung („4.Reinigungsstufe“) benötigen.
APRIORA möchte hierfür ein belastbares Bewertungsverfahren liefern, welches von den zuständigen Fachbehörden ohne vertieftes Expertenwissen genutzt werden kann. Ein parallel aufzubauendes Weiterbildungsmodul soll einen schnellen Einstieg die Thematik und wesentliche Fertigkeiten zum Umgang mit dem entwickelten Bewertungssysem vermitteln.
Der Projektantrag wurde durch die Professur Wasserwirtschaft koordiniert, welche auch das Vollprojekt mit einem Budget von ca. 3 Mio. Euro federführend begleiten wird. Beteiligt sind 9 Partner aus Deutschland, Finnland, Schweden, Polen und Lettland sowie ca. 20 assoziierte Organisationen (Umweltbehörden, Kommunen, Betreiber von Abwasseranlagen). Geplanter Projektstart ist im November 2023.

Weiterführende Links:

Kontakt:
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Professur Wasserwirtschaft
Prof. Dr. Jens Tränckner
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