„Jedoch war es weniger die Architektur. Die technischen Details standen bei mir im Vordergrund“, erzählt Junior-Professor Arne Arns. Ein Bauingenieurstudium lag nahe. Arns studierte dieses Fach an der Universität Siegen. Ein Professor weckte bei ihm schließlich das Interesse für den Wasserbau und die Wasserwirtschaft, sodass Arns diesen Bereich als seine Vertiefungsrichtung wählte. In diesem Gebiet arbeitete er als studentische Hilfskraft und hier war auch das Thema seiner Diplomarbeit angesiedelt. Schon in der sich daran anschließenden Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Wasser und Umwelt der Universität Siegen und mit den ersten selbst verfassten wissenschaftlichen Beiträgen hatte Arns „Blut geleckt“, wie er selbst sagt. Er promovierte am Forschungsinstitut Wasser und Umwelt zu extremen Wasserständen an der deutschen Nordseeküste. Die Promotion schloss Arns 2014 ab. Von 2015 bis 2020 arbeitete er an demselben Institut als Akademischer Rat.
Mit der Übernahme der Professur an der Universität Rostock kann er nun selbst entscheiden, wo die Schwerpunkte seiner Forschung liegen und welche Themenkomplexe er weiterverfolgen möchte. Auf diese neue Freiheit freut er sich sehr. „Gern möchte ich die vielen Ideen umsetzen, die ich im Kopf habe.“ Die Ideen sollen zu Projekten und Publikationen werden. Die Arbeiten an einem Forschungsprojekt, das er mitgebracht hat, haben im Mai 2020 begonnen. Dabei geht es um Risiken durch die Kombination von Sturmfluten, extremen Niederschlägen und hohen Binnenabflüssen und die notwendigen Anpassungsmaßnahmen an der deutschen Ostseeküste. Die Klimafolgenforschung ist ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit. Da ist beispielweise die Belastung, denen die Küsten standhalten müssen, wie der Anstieg des Meeresspiegels oder Sturmfluten. Wie verhalten sich Sturmfluten und Wellen an der Küste? Was bedeutet das für den Menschen? Können Konsequenzen daraus abgeschätzt werden? Das sind die Fragen, die Arns interessieren. Zur Beantwortung nutzt er Modellierungen und Datenanalysen, um damit Prozesse identifizieren und beschreiben zu können und das System zu verstehen. In seinen Lehrveranstaltungen steht für ihn ebenso das Prozessverständnis im Vordergrund: „Auswendig Gelerntes hilft nur sehr wenig, die Gesamtheit zu verstehen. Vielmehr sollen die Studierenden in meinen Lehrveranstaltungen einen eigenen Sachverstand entwickeln.“
Das Element Wasser bestimmt nicht nur seine Arbeit, sondern auch seine Freizeit. Er ist am Strand oder beim Kitesurfen auf dem Wasser anzutreffen. Rostock bietet dafür natürlich einen guten Ausgangspunkt. Außerdem erkundet der Familienvater zusammen mit seiner kleinen Tochter und seiner Frau gern die für ihn noch neue Stadt und die Umgebung mit dem Fahrrad.
Bildunterschrift: Junior-Professor Arne Arns hat die Professur für Küstenschutz und Küstendynamik an der Universität Rostock übernommen. (Foto: privat).
Kontakt:
J.-Prof. Dr.-Ing. Arne Arns
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Professur für Küstenschutz und Küstendynamik
Tel.: +49 381 498-3760
arne.arnsuni-rostockde