Der Klimawandel stellt eine unumstößliche Herausforderung unserer Zeit dar. Angesichts steigender CO2-Emissionen und der dringenden Notwendigkeit zur Dekarbonisierung steht auch die Tunnelbauindustrie vor der Aufgabe, nachhaltigere Lösungen zu finden.
Im Rahmen der zweijährlichen Konferenz der British Tunnelling Society, einer Veranstaltung mit weltweitem Fachpublikum, hielt Professor Panos Spyridis Ende letzten Jahres einen vielbeachteten Vortrag zu diesem Thema.
Die Präsentation, die in Zusammenarbeit mit Professor Konrad Bergmeister von der Universität für Bodenkultur Wien entwickelt wurde, beleuchtet, wie Ingenieure bereits in frühen Planungsphasen den ökologischen Fußabdruck von Tunneln reduzieren können – ohne dabei die strukturelle Sicherheit zu gefährden. Dabei wurden insbesondere folgende Aspekte thematisiert:
- Der Einfluss von Planungsentscheidungen auf Materialbedarf und Emissionen.
- Die Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in bestehende Sicherheitsnormen durch das innovative Konzept des „Klimagrenzzustands“.
- Praxisbeispiele zur Optimierung von Tunnelquerschnitten, Materialauswahl und Auskleidungsdesign für eine langfristig nachhaltige Leistung.
Darüber hinaus wurden zentrale Fragen zur Versicherbarkeit innovativer Designs, zur schnellen Standardisierung neuer Materialien und Methoden sowie zum Einsatz natürlicher und erneuerbarer Baustoffe aufgeworfen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Möglichkeiten fortschrittlicher realistischer Simulationen im Infrastrukturbau – Themen, in denen Prof. Spyridis über umfangreiche Expertise verfügt und dazu weiterhin an der Universität Rostock forscht.
Ein Video der Präsentation sowie ein kurzes Interview sind öffentlich zugänglich unter: Vimeo-Link.
Außerdem ist ein ausführliches Interview mit Professor Spyridis im Vorfeld des Vortrags in der Septemberausgabe 2024 des Tunnelling Journal erschienen (S. 24–26): Link zur Ausgabe.
Dieser Vortrag markiert einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über nachhaltiges Bauen und zeigt neue Perspektiven für die Tunnelbauindustrie auf.
Kontakt:
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Professur Massivbau
Prof. Dr. Panagiotis Spyridis
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