ratiogeo Feldtag

Fotos: Jonas Wienken

Durch die Projektpartner der OG wurde versucht den Anwesenden die Inhalte und Ansätze des Projekts anschaulich näher zu bringen. Seitens der Universität Rostock führte Dr.-Ing. Görres Grenzdörffer aus der Professur Geodäsie und Geoinformatik verschiedene Drohnen vor und veranschaulichte durch die Aufbereitung einer Befliegung im Rahmen des Feldtags Möglichkeiten und Erkenntnisse, welche mittels Drohnenbefliegung gewonnen werden können. Mario Hehne von der APUS SYSTEMS GmbH verdeutlichte durch umfangreiches, ausgestelltes Anschauungsmaterial die Entwicklung der Drainagen zur Entwässerung landwirtschaftlicher Flächen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Neben dem ausführlichen Anschauungsmaterial wurden ebenfalls die derzeit von APUS SYSTEMS eingesetzten Methoden zur Digitalisierung von Drainagen vorgestellt: Auswertung von Luftbildern per Drohne, Einsatz von Bodensonden und Digitalisierung historischer Drainagepläne. Die eingesetzte Technologie, die im Rahmen des Projekts zur Detektion der Drainagen eingesetzt wird, wurde durch Michael Schneider von der Supracon AG vorgeführt. Dabei handelt es sich um den Messwagen JESSY SMART, welcher mittels Supraleitender-Quanten-Interferenz-Detektoren (SQUID) Unterschiede des Erdmagnetfeldgradienten in bis zu 10 m Bodentiefe detektieren kann. Zur Drainagedetektion werden zwei Ansätze verfolgt, welche sich aufgrund der vergrabenen Drainagen ergeben. Handelt es sich um Tondrainagen, die vielerorts bis Ende des 20. Jahrhunderts verlegt wurden, wird nach Unterschieden im Magnetfeld des Untersuchungsgebiets aufgrund des abweichenden Magnetfelds der Tondrainagen gesucht. Da bei verlegten Kunststoffdrainagen die Auswirkungen auf das Magnetfeld jedoch nicht derart auffällig sind, wird hier hingegen nach unterirdischen Hohlräumen (innerhalb der Drainagen) gesucht, welche ebenfalls mittels JESSY SMART detektierbar sind. Zusätzlich zu den Projektpartner waren Dr. agr. Andreas Bauwe und Tilo Hartwig der Professur für Bodenphysik der Universität Rostock anwesend und haben zwei ihrer Projekte zu Thema Drainage vorgestellt. Zum einen wurde die Langzeit-Messstation (> 20 Jahre) an der Versuchsfläche bei Dummerstorf besucht. Mit Hilfe dieser und weiterer Messstationen wird der Stoffaustrag und das Stoffaustragsverhalten aus dem Boden aufgrund hydrologischer Ereignisse als Belastungsfaktor für Fließgewässerqualität untersucht. 1 Zum anderen wurde das EIP-Agri-Projekt Drainfit vorgestellt, welches sich mit dem Abbau von Nitrat aus Drainwasser beschäftigt. Hierfür wird das Drainwasser in einen mit Holzhackschnitzel gefüllten Draingraben geleitet, in dem Mikroorganismen den im Holz vorhandenen Kohlenstoff nutzen, um Nitrat abzubauen, und der daraus entstandene Stickstoff entweicht anschließend in die Atmosphäre. 2

Zusammenfassend gilt zu sagen, dass der Feldtag sehr gut angenommen wurde und dadurch das Potential des Projekts sowie der OG veranschaulicht werden konnte. Die Gespräche und Diskussionen mit den Teilnehmenden zeigten, dass gerade seitens der Wasser- und Bodenverbände großes Interesse besteht an der Entwicklung einer Technologie zur Detektion von Drainagen, um nachhaltiger agieren und gegebenenfalls auch Stoffausträge durch Drainwasser besser reduzieren zu können.

Kontakt:
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Professur für Geodäsie und Geoinformatik
Prof. Dr. Philip Marzahn
E-Mail senden

1 https://www.auf.uni-rostock.de/professuren/agrarbereich/bodenphysik/forschung/dummerstorf/
2 https://www.lms-beratung.de/export/sites/lms/de/.galleries/downloads/EIP_downloads/EIP_Plakat_Drainfit_1-2019.pdf


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