Universität Rostock baut in Ghana Pilotanlage zur Energiegewinnung aus Abfällen

Übergabe der Projektvereinbarung durch den ghanaischen Forschungsminister Professor Kwabena Frimpong-Boateng an Dr. Narra, Universität Rostock, mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Anja Karliczek (Foto: Universität Rostock / privat).

In dem gerade gestarteten gemeinsamen Kooperationsprojekt „Waste2Energy“ deutscher und afrikanischer Projektpartner sollen bis Ende 2023 nachhaltige Abfallentsorgungslösungen für Ghana entwickelt und implementiert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit einer Summe in Höhe von 5,8 Millionen Euro. Das Projekt wird von der Universität Rostock unter der Professur für Abfall- und Stoffstromwirtschaft der Agrar- und Umweltwissen­schaftlichen Fakultät koordiniert. Die vier deutschen Partner (Universität Rostock, SRH Hochschule, DBFZ gGmbH, GICON) werden zusammen mit dem Westafrikanischen Service Science Center für Klimawandel und angepasste Landnutzung (WASCAL) maßgeschneiderte Abfallentsorgungslösungen für Ghana entwickeln, um das bestehende ghanaische Müllproblem zu reduzieren. Dazu sollen die Abfälle zur Energiegewinnung genutzt, die Weiterbildung der lokalen Bevölkerung vorbildhaft für unterschiedliche Orte des Landes entwickelt sowie Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft geschaffen werden.

Ghana produziert täglich rund 14.000 Tonnen Siedlungsabfälle. Davon werden derzeit jedoch nur 20 Prozent einer Abfallbehandlung unterzogen. Aus diesem Grund hat das ghanaische Ministerium für Umwelt, Wissenschaft, Technologie und Innovation die Behandlung fester Abfälle zu einer der Hauptprioritäten der ghanaischen Regierung erklärt. Ein erster Schritt soll mit dem Forschungsprojekt „Waste2Energy“ unternommen werden. In dem Projekt wird die Trennung von Abfällen in verschiedene Fraktionen, die anaerobe Vergärung, die Kompostierung, die Umwandlung von Plastik in Synthesegas und Öl durch Pyrolyse, die Hybridisierung und die Flexibilisierung des gesamten Abfallbehandlungsprozesses untersucht. Ziel ist die Entwicklung einer neuartigen, so genannten „Hybrid-Photovoltaik-Biogas-Pyrolyse-Anlage“. Sie wandelt den Abfall mit Energie aus der Sonne und verschiedenen Zersetzungsverfahren in „grüne“ Energie um.

Der Rektor der Universität Rostock, Professor Wolfgang Schareck, freut sich über die internationale Partnerschaft im Projekt „Es ist für uns von der Universität Rostock eine ehrenvolle Aufgabe, das Projekt ,Waste2Energy‘ in Ghana im Auftrag des BMBF zu koordinieren. Zeigt es doch deutlich, wie eine internationale Zusammenarbeit die globalen Bemühungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, voranbringt.“

Dr. Satyanarayana Narra, von der Universität Rostock erläutert die Ziele, die mit dem Projekt „Waste2Energy“ verbunden werden: „Mit der ersten Forschungspilotanlage werden wir in Ghana ein Modell schaffen, das eine nachhaltige Abfallwirtschaft unterstützt, die Elektrifizierung in netzfernen Regionen fördert und als Inkubator für neue Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette dient.“

Kontakt:
PD Dr. habil. Satyanarayana Narra
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Professur Abfall- und Stoffstromwirtschaft
Tel.: +49 381 498-3407
satyanarayana.narrauni-rostockde


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