Wasserhaushalt steuert Nitratausträge an Dränstandorten

Messstation zur Erfassung von Wetterdaten, Durchfluss und Wasserproben; Foto: Tilo Hartwig

Am Standort Dummerstorf werden seitens der Professur Bodenphysik in Zusammenarbeit mit der Gut Dummerstorf GmbH seit zwei Jahrzehnten Daten zum Wasserhaushalt und Nährstoffaustrag an gedränten landwirtschaftlichen Nutzflächen erhoben. Die gute Kooperation ermöglicht, dass vielfältige Bewirtschaftungsdaten mit in die Analysen einbezogen werden können. Ziel der Forschung ist die Identifikation der wesentlichen Treiber des Nährstoffaustrags. Sind die hydro-meteorologischen Bedingungen maßgeblich und spiegeln sich Bewirtschaftungsmuster und die Verschärfungen des Düngerechts in den Nitratkonzentrationen und -frachten im Gewässer wider? Die Ergebnisse zeigen (nicht zum ersten Mal), das auch nach nahezu zwei Jahrzehnten die Hydrologie maßgeblich für das Stoffaustragsgeschehen verantwortlich ist. Obwohl die Gut Dummerstorf GmbH als konventionell wirtschaftender Betrieb stets nach guter landwirtschaftlicher Praxis arbeitet, schlugen sich Veränderungen der Bewirtschaftungs- (konkret Dünge-) Praxis und die mehrfache Umsetzung des verschärften Düngerechts nicht in den Stoffausträgen nieder. Leicht abnehmende Nitratkonzentrationen im Untersuchungsgebiet konnten auf verringerte Durchflüsse zurückgeführt werden. Die Untersuchungen zeigen einmal mehr, dass es einen langen Atem braucht, bis sich regulative Maßnahmen der Bewirtschaftungspraxis in der Gewässerqualität widerspiegeln. Die Forschungsergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift Environmental Research Letters erschienen ( https://doi.org/10.1088/1748-9326/aba580 ).

Kontakt:
Universität Rostock
Professur Bodenphysik
Dr. Andreas Baue
Tel.: +49 (0)381/498- 3189
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