1990 - 1999

Dekane:

  • Prof. Dr. Winfried Wiesemüller (1990-1991)
  • Prof. Dr. Hartmut Eckstädt (1991-1996)
  • Prof. Dr. Fritz Tack (1996-2000)

1990

Nach Zustimmung der Fakultät für Biologie, Chemie und Agrarwissenschaften beschließen die Sektionsräte Meliorationswesen, Pflanzen- und Tierproduktion am 11.06.1990 in einer gemeinsamen Beratung die Bildung einer Agrarwissenschaftlichen Fakultät. Der Senat spricht sich am 23.08.1990 für die Gründung einer „Einheitsfakultät“ aus. Die Sektionsstruktur von 1968 wird aufgehoben, die Wissenschaftsbereiche werden wieder in Institute umgewandelt.

Die Neugründung der Agrarwissenschaftlichen Fakultät erfolgt am 01.10.1990. Sie besteht aus dem Fachbereich Agrarwissenschaften sowie dem Fachbereich Landeskultur und Umweltschutz mit 10 bzw. 7 Instituten.

Die Sektion Schiffstechnik wird zum Fachbereich Maschinenbau und Schiffstechnik (Sprecher Prof. P. Seyffarth), die Sektion Landtechnik zum FB Maschinenbau/Land- und Umwelttechnik, die Sektion Informatik der Fachbereich Informatik und die Sektion Technische Elektronik der Fachbereich Elektrotechnik. und bilden gemeinsam die Technische Fakultät (Dekan Prof. P. Ludwig FB MS).

Profilbestimmend für Lehre und Forschung sind:

  • Komplexe Entwicklung des ländlichen Raumes
  • Landeskultur und Landentwicklung
  • Gestaltung und Nutzung von Agroökosystemen
  • Umweltgerechte Landbewirtschaftung

Die Fakultät wird Mitglied im Fakultätentag für Agrarwissenschaften und Ökotrophologie.

Nach einer Mitarbeiter- und Studentenumfrage wird die Wilhelm-Pieck-Universität Rostock in die Universität Rostock umbenannt. Das alte Universitätslogo wird reaktiviert.

1991

Erste Evaluierung der Fakultät durch den Wissenschaftsrat (07.02.1991): Der Wissenschaftsrat empfahl, die Agrarwissenschaften in Rostock nicht weiterzuführen. Damit sollte das Überangebot in der Bundesrepublik Deutschland reguliert werden. Es begannen zum Teil dramatische Kämpfe um den Erhalt der Fakultät. Dabei kam es zu Streiks der Studierenden und Demonstrationen in Schwerin. Das Konzept für Landeskultur und Umweltschutz wurde ausdrücklich befürwortet.

Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Jacab Loch durch den Rektor Prof. Dr. Gerhard Maeß (links) und Dekan Doz. Dr. Hartmut Eckstädt am 07. November 1991. Foto: ITMZ Universität Rostock

Der Landwirtschaftsausschuss des Landtags sprach sich am 14.11.1991 für den Erhalt der Fakultät aus. Am 02.07.1992 erfolgte der Beschluss des Landtags zum Weiterbestehen der Fakultät.

Parallel erfolgte an der Universität die Durchführung eines dreistufigen Evaluierungsverfahrens für alle Hochschullehrer und habilitierten Wissenschaftler (1991 bis 1992)

  • Evaluierung durch eine Ehrenkommission
  • Überprüfung der fachlichen Eignung in einem berufungsähnlichen Verfahren
  • Übernahme in die neue Personalstruktur zum 01.10.1992 (auf persönlichem Antrag)

Einrichtung des unikaten agrar- und naturwissenschaftlich ausgerichteten Diplomstudiengangs Agrarökologie.

Einrichtung des unikaten ingenieurtechnisch und planerisch ausgerichteten Diplomstudiengangs Landeskultur und Umweltschutz.

Die Fakultät wird Mitglied im Fakultätentag Agrarwissenschaften und Ökotrophologie.

1992

Am 12.03.1992 erfolgt die Gründung der Friedrich und Irmgard Harms Stiftung mit einem Stiftungskapital von 750.000 DM. Der Unternehmer Harms engagiert sich bei verschiedenen Anlässen für den Erhalt der Fakultät. So hat er u.a. den Bau des Wohnheims am Justus-von-Liebig-Weg 6 unterstützt. Er wurde später dafür von der Universität als Ehrensenator berufen.

Gründung der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (IWF) mit dem Gründungsdekan Prof. Dr. rer. nat. habil. Otto Fiedler. Zu dieser Fakultät gehört neben den Fachbereichen Elektrotechnik, Informatik, Bauingenieurwesen (zunächst mit Standort in Wismar) auch der Fachbereich Maschinenbau und Schiffstechnik. Aus dem ehemaligen FB Maschinenbau/Land- und Umwelttechnik wird das Institut für Allgemeinen Maschinenbau mit den Bereichen Getriebe-/Antriebstechnik, Fahrzeugtechnik, Hydraulik und Fördertechnik.

1993

Wissenschaftliche Fachtagung zum 50-jährigen Bestehen der Fakultät am 30.0.1993

Gründung des Vereins der Freunde und Förderer der Fakultät e.V.

Bildung des Rates für Agrarwissenschaften Mecklenburg-Vorpommern als Beratungsgremium des Landes in der agrarwissenschaftlichen Forschung und Lehre mit folgenden Mitgliedern:

  • Agrarwissenschaftliche Fakultät
  • Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft der Hochschule Neubrandenburg
  • Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere Dummerstorf
  • Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern

Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildete die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte, die Gestaltung von wissenschaftlichen Kolloquien sowie die Einbeziehung von Fachvertretern in die LehreUmbenennung des Fachbereiches Agrarwissenschaften in Fachbereich Agrarökologie (01.05.1993) und Umstrukturierung des Fachbereiches in 3 Institute

Die Fakultät feiert ihr 50-jähriges Bestehen: Aus diesem Anlass wird eine wissenschaftliche Fachtagung mit Abendveranstaltung durchgeführt (30.09.1993).

1994

Ab 1994 erfolgen die ersten Neuberufungen an der Fakultät (Prof. Dr.-Ing. Ralf Bill, Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Riedel, Prof. Dr.-Ing. Peter Spillmann, Prof. Dr. rer. nat. Konrad Miegel, Prof. Dr. agr. Bernd Lennartz u.a.).

Einen hohen Stellenwert nahm auch die Weiterbildung ein. Nachdem das Fernstudium zum Diplomagraringenieur durch die Umstrukturierung eingestellt worden war, bemühte sich die Fakultät, das Postgradualstudium sowie das Fernstudium Umweltschutz zu forcieren und wurde Mitglied des an der Universität Rostock gegründeten Wissenschaftsverbundes Umwelt.

Arbeiten in den Laboren der Fakultät, 1996

1996/1997

Die Fakultät richtet in Rostock unter Federführung von Prof. Dr. Martin Gabel den 45. und 46. Fakultätentag für Agrarwissenschaften und Ökotrophologie aus. 

Durch das Rektorat wird im Januar 1997 der Auftrag zur Überführung des Bauingenieurwesens in die AUF und die Entwicklung des Synergiekonzepts von Bauingenieurwesen und Landeskultur und Umweltschutz erteilt. Dies soll dann auch zur Überführung der Wismarer Außenstelle an den Standort Rostock führen.

Zeitgleich erfolgt die Auflage aus dem Kultusministerium, 23 Personalstellen universitätsweit einzusparen.

Gründung des An-Instituts für Angewandte Agrarökologie: Das An-Institut, zu dem zehn Wissenschaftler, vier wissenschaftliche-technische sowie sechs technische Mitarbeiter gehörten, bestand aus mehreren Arbeitsgruppen, deren Forschungsprojekte eine Ergänzung und Bereicherung des Forschungsprofils der Fakultät darstellten. Das An-Institut bestand bis zum 31.12.2001.

1998

Versuchsstation „Friedrich Harms“ in Dummerstorf

Um nach außen die Entwicklung und Profilierung der Fakultät sichtbarer zu machen, beschloss der Fakultätsrat am 10.02.1998 die Umbenennung in Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät. Der Senat stimmte der Umbenennung am 07.04.1999 zu. Am 19.08.1999 wurde die Umbenennung durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur amtlich bestätigt.

Durch den Umstrukturierungsprozess in der Landwirtschaft mussten die bis 1991 betriebenen fünf Versuchsstationen aufgegeben werden. Für den Bereich Tierhaltung konnte am 08.08.1998  der von der Friedrich und Edelgard Harms Stiftung finanzierte Versuchstierstall in Dummerstorf übergeben werden.

1999

Mit dem positiven Votum des Wissenschaftsrats vom 21. Mai 1999 zum Synergiekonzept von Bauingenieurwesen und Landeskultur und Umweltschutz schienen eigentlich die Grundlagen für die Überführung und die positive Weiterentwicklung des Bauingenieurwesens gelegt. Nachdem der Umzug der Bauingenieure von Wismar, der 2003 abgeschlossen sein sollte, teilweise erfolgt war und erstmals zum Wintersemester 1999/2000 in Rostock immatrikuliert wurde, gab es unter dem Rektorat von Prof. Dr. Günter Wildenhain erneut Strukturdiskussionen an der Universität. Dabei standen die Fachbereiche Bauingenieurwesen und Agrarökologie zur Disposition, wobei durch die Aufgabe des einen, der andere personell eine Stärkung erfahren sollte.

Graduierungen 1990 - 1999

Promotionen

99

Habilitationen

4

Ehrenpromotionen

  • Prof. Dr. Jacob Loch (07.11.1991)
  • Prof. Dr. Jerzy Jusczak (07.11.1991)
  • Prof. Dr. Peter Widmoser (16.12.1994)
  • Prof. Dr. Walter Güldner (25.02.1997)
  • Prof. Dr. Erich Weiß (19.11.1998)