Da ist der Wurm drin… – über den Einsatz und Nutzen von Würmern in der Aquakultur

Der marine Seringelwurm (Polychaete Hediste diversicolor; oben im Kultursubstrat) wird als Weiterverwerter ungenutzter Nährstofffrachten in der Aquakultur eingesetzt, um die Effizienz der Kultur zu steigern und zusätzliche erntbare Biomasse zu erzeugen; Fotos: Adrian Bischoff-Lang

Inhalt:
Als Würmer werden umgangssprachlich eine Vielzahl verschiedener wirbelloser Tiere zusammengefast. Insgesamt sind aktuell ungefähr 57.000 verschiedene Arten beschrieben, die zu den unterschiedlichen Stämmen, wie beispielweise den Plattwürmern (Plathelminthes), Fadenwürmern (Nematoda), Kratzwürmern (Acanthocephala), oder den Ringelwürmern (Anneldia) gehören. Gemein ist all diesen Würmern ihre ähnliche Anatomie, welche sich durch einen langgestreckten und schlauchförmigen Körperbau auszeichnet und keine äußeren Extremitäten aufweist. Das Größenspektrum erstreckt sich von einigen Mikrometern bis bin zu einer Körperlänge von etwa 30 Metern.

In der Aquakultur, welches vereinfacht die kontrollierte Zucht aquatischer Organismen mit der Versorgung von Nahrung und dem Schutz vor Krankheiten und Räubern darstellt, wird mittlerweile eine steigende Anzahl verschiedener Würmer genutzt. Der Einsatz und Nutzen dieser Würmer reicht vom Lebendfutterorganismus für Fischlarven, über die Weiterverwertung ausgeschiedener und somit nicht genutzter Nährstoffe der Fisch- und Garnelenkultur bis hin zu einem hochwertigen Elterntierfutter, um das gezielte Ablaichen von Aquakulturorganismen zu stimulieren.

Referent:
Dr. Adrian Bischoff-Lang ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professor Aquakultur und Sea-Ranching an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock tätig. In der Lehre werden der Aufbau, die Funktionsweise und die Dimensionierung von Kreislaufanlagen für die Aquakultur im Masterstudiengang Aquakultur vermittelt und in einem praktischen Teil in Form der Planung und des Baus einer kleinen Modellanlage selbstständig durch die Studiereden angewendet. In der Forschung befasst sich Dr. Bischoff-Lang mit der Verbesserung der Lebendfutterversorgung von Zanderlarven (Sander lucioperca) während der ersten Lebenswochen. Darüber hinaus erforscht er das Potential Würmer in der Aquakultur als Teil der mechanischen Wasserreinigung und als Futterrohstoff zu nutzen.

Die Ringvorlesung wird als Online-Veranstaltung angeboten.


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