16.10.2023

Feinwurzel mit abziehenden Pilzhyphen, Foto: R. Kahl

Die Bedeutung von Mykorrhizapilzen im Ackerbau
Apl. Prof. Dr. Christel Baum

Inhalt:
Die verbreitetste Symbiose der landwirtschaftlichen Fruchtarten ist die Mykorrhizierung, die Symbiose der Pflanzen mit arbuskulären Mykorrhizapilzen. Die Mykorrhizierung verbessert die Nährstoffversorgung der Wirtspflanze, erhöht ihre Stresstoleranz und beeinflusst die Kohlenstoffspeicherung im Boden. Aktuelle Forschungsprojekte wie z.B. InnoSoilPhos und TriSick - Untersuchungen zur Leguminosenmüdigkeit in Klee- und Luzernebeständen (TriSick - Trifolium Sickness) zeigen, dass die Symbiosebildung wesentlich von der Bewirtschaftung (Düngung, Fruchtfolge) beeinflusst wird. Die Ergebnisse ermöglichen die Ableitung von bewirtschaftungsbedingter Förderung der Mykorrhizierung für eine effizientere Nutzung des P-Pools im Boden, eine erhöhte Ertragsstabilität unter abiotischem Stress und eine nachhaltige Förderung der Bodenfruchtbarkeit. Mittels Versuchsdaten aus kürzlich veröffentlichten und noch unveröffentlichten Studien werden die Potenziale und Grenzen der Nutzung und Förderung von Mykorrhizierung nachgewiesen.

Referentin:
Apl. Prof. Dr. agr. habil. Christel Baum ist seit 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin an Professur für Bodenkunde der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock und vertritt den Lehrbereich Bodenbiologie seit 2020 als ausserplanmäßige Professorin. Forschungsschwerpunkte liegen in der Bodenmikrobiologie und den Interaktionen von Pflanze und Boden unter land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Diese Forschungen sind eingebettet in die Interdisziplinäre Fakultät der Universität Rostock und in den Leibniz WissenschaftsCampus „Phosphorforschung Rostock“.

Veranstaltungsort:
Hörsaal JLW8-HS1, Justus-von-Liebig-Weg 8, 18059 Rostock