PHYTOMEDIZIN – was ist das denn?


Es ist die Kombination von „Phyto (lat.)“ für Pflanzen und „Medizin (lat.) “ für Heilkunde die Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, Pflanzen gesund zu erhalten, die Medizin AN Pflanzen.

Achtung: der Begriff ist ein „Falscher Freund“ bei der Übersetzung – einfach ENGLISCH ausgesprochen, kommt es stets zu Missverständnissen.

ENGLISCH steht „Phytomedicine“ nämlich für die „Medizin“ MIT „Pflanzen“, zu übersetzen am besten mit „Medizin auf pflanzlicher Basis“.

ENGLISCH bezeichnen wir unser Fach mit Crop Health. Crops = Feldfrüchte, Health = Gesundheit. Wir beschäftigen uns nämlich nicht nur mit einzelnen Pflanzen, sondern viel stärker mit den Pflanzenbeständen ganzer Felder. „Gesundheit von Feldpflanzenbeständen“ ist aber doch etwas sperrig.

Und was steckt nun dahinter, egal ob Phytomedizin oder Gesundheit von Feldpflanzenbeständen?
Ausgangspunkt ist in der Regel eine eingeschränkte Leistung von Kulturpflanzenbeständen – verursacht durch biotische Ursachen: massenhaftes Auftreten von Viren, Bakterien, Pilze, Pflanzen, Tieren. Die Hintergründe dafür sind aufzuklären und Entwicklungen und Gegenmaßnahmen zu prüfen. Wodurch entstehen Schäden? Wieso kommt es zu Massenvermehrungen? Gibt es Gegenmaßnahmen in Form von vorbeugenden, biologischen, physikalischen und chemischen Verfahren? Frühzeitig und sicher Gefahren zu erkennen, hilft dabei, Gegenmaßnahmen zu planen und gezielt einzusetzen. Gegenmaßnahmen treffen trotzdem nicht nur die Zielorganismen, Begleiterscheinungen in der unbelebten und belebten Umwelt müssen geprüft und so gering wie möglich gehalten werden. Verschwinden werden Schadorganismen nie, einen rationalen und weitsichtigen Umgang damit zu ermöglichen, ist deswegen ein wichtiges Arbeitsfeld. Durch diese Aufgaben vereinigt „Phytomedizin“ Aspekte vieler Wissenschaftsdisziplinen: z.B. Biologie, Chemie, Ökonomie und agrarischer Nachbardisziplinen wie Bodenkunde, Pflanzenbau und Pflanzenernährung. Hinzu kommen Skalenebenen: Agrarökosysteme (von der Pflanzenzelle bis zum Feldbestand) im Raum (Landschaft) und in der Zeit (Abfolge von Feldfrüchten) eingeordnet in Wirtschaftssysteme (Landwirtschaftliche Betriebe) und Produktionsketten bis zum Verbraucher.

Daraus entstehen spannende Aufgaben in der Forschung und in der Lehre!

Unsere Forschungsschwerpunkte

  • Genetische Diversität bei Unkräutern und Schaderregern
  • Diagnose bodenbürtiger Schaderreger
  • Unkräuter in Feldfrüchten und Anbausystemen
  • Samenfraß bei Unkräutern
  • Modellierung der Unkrautpopulationsdynamik
  • Phytohygiene in der Biogas-Prozesskette
  • Agrobiodiversität und Kulturpflanzengesundheit
  • Entscheidungsstrategien im Pflanzenschutz
  • Herbizidresistenz

Kontakt

Prof. Dr. Bärbel Gerowitt | Satower Str. 48 | 18059 Rostock |Raum 103| +49 (0) 381 498 3160 | E-Mail