GentleChick

Der Effekt des Gentlings beim Masthuhn

Fotos: Theresa Ludwig

Mit diesem Projekt soll untersucht werden, ob mithilfe eines wenig zeitaufwändigen Gentling-Programms für Masthühner deren Angst vor dem Menschen sowie deren allgemeine Ängstlichkeit reduziert werden und damit die Tiergesundheit und das Wohl der Tiere gesteigert werden kann.

In drei Durchgängen erfahren jeweils zwei von vier Gruppen in den ersten Lebenstagen ein dreitägiges Gentling-Programm und zwei verbleiben als Kontrollgruppe ungegentlet und erhalten nur minimalen und notwendigen Kontakt zum Menschen.

Um den Effekt des Gentlingprogrammes zu untersuchen, werden verschiedene Tests und Untersuchungen gemacht. Es werden dreimal im Laufe der Mast vier Verhaltenstests durchgeführt, die sowohl die allgemeine Ängstlichkeit wie auch die Angst der Tiere vor dem Menschen bewerten sollen. Da die Lichtintensität zum einen und die Lauffähigkeit zum anderen einen Einfluss auf das Verhalten der Tiere haben kann, werden diese Einflussfaktoren mit erfasst.

Am Mastende  führen wir einen Test durch, der die Angst der Tiere vor dem menschlichen Handling beurteilt. Der Vorteil ist, dass dieser Test im Gegensatz zu den Andere nicht auf der Lauffähigkeit der Tiere beruht. Das Testhandling besteht aus Fangen, Tragen, Streicheln, Beringen und Blutentnahme. Neben dem Verhalten während des Handlings wird aus dem Blut Corticosteron und die H:L Ratio als kurzfristiger Stressparameter bestimmt.

Einmal wöchentlich wird das Verhalten der Tiere per Videoaufzeichnung aufgezeichnet. Hierbei wird das Verhalten der Tiere im Alltag beobachtet insbesondere bezüglich Komfort-, Erkundungs-, Sozialverhalten und Aktivität.

Als Parameter der Tiergesundheit wird wöchentlich das Gewicht der Tiere und in der zweiten Masthälfte Verkratzungen erfasst, da letztere häufig im Zusammenhang mit Angstverhalten auftreten. Zum Schluss werden ebenfalls zur Tiergesundheit Untersuchungen auf Transportverletzungen und Knochenfestigkeit durchgeführt.

Als langfristiger Stressparameter werden am Schlachthof Federproben zur Corticosteronbestimmung genommen und der pH-Wert des Fleisches gemessen.

geplante Laufzeit der praktischen Phase:

21.10.2021 – 30.04.2022

Die Bearbeitung des Projektes erfolgt in Zusammenarbeit mit

dem Institut für Verhaltensphysiologie, Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)