Reproduktion der Strand-Zaunwinde in Abhängigkeit von Standort und Herbivoren

Hintergrund
Calystegia soldanella, eine Rote Liste Art in Deutschland, erreicht in Dänemark ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Auf den Ostfriesischen Inseln besiedelt die Art vor allem ältere Weißdünen und kommt bis in junge Graudünen vor. Auf einigen Inseln beispielsweise Spiekeroog gedeiht die Art sehr gut, mit vegetativer und generativer Reproduktion. Auf Borkum hingegen scheint die generative Reproduktion stark herabgesetzt, blühende bzw. fruchtende Exemplare wurden kaum beobachtet. Es gibt Hinweise, dass Kaninchen die Blüten abfressen, die Blätter hingegen nicht (Salisbury 1952, White 1961). Selbstbestäubung findet nicht statt (Arafeh 2005).
Arafeh, R.M. (2005) Molecular phylogeography of the European coastal plants Crithmum maritimum L., Halimione portulacoides (L.) Aellen, Salsola kali L. and Calystegia soldanella (L.) R. Br. PhD-Thesis.
Salisbury, E.J. (1952) Downs and dunes. London.
White, D.J.B. (1961) Some observations on the vegetation of Blakeney Point, Norfolk, following the disappearance of the rabbits in 1954. Journal of Ecology 49, 113-118.

Ziel
Analyse des Einflusses von Kaninchen und anderen Herbivoren sowie von abiotischen Faktoren auf die generative Reproduktion der Strand-Zaunwinde.

Fragestellungen
Welche Standorte besiedelt die Art auf den Ostfriesischen Inseln?
In welchem Ausmaß ist die generative Reproduktion an Standorten unter Einfluss von Herbivoren reduziert?
Gibt es Zusammenhänge zwischen populationsbiologischen und standörtlichen Faktoren?

Verfügbare Daten
Verbreitungskarte
Populationsgrößen der Art
Vegetationsaufnahmen

Geländearbeiten
Vegetationsaufnahmen
Ausgrenzung von Herbivoren durch Zäune. Die Ausschlusszäune (1 m2 ??) werden in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung gesetzt.
Populationsbiologische Erhebungen (Anzahl Blüten und Früchte, Rameten, Bestandsgröße)
Bodenanalysen (pH-Wert, organische Substanz, Offenbodenanteil)
Herbivorendruck (Anzahl der Pellets)
Gezielte Suche noch nicht bekannter Fundorte

Untersuchungsgebiete
Weißdünen und angrenzender Übergang zu Graudünen der Inseln Borkum und Spiekeroog.

Zeitplan/Durchführungszeitraum
Juni (Zäune müssen bereits Anfang Mai gesetzt werden)

Anforderungen/Vorkenntnisse
Allgemeine botanische Artenkenntnisse
Statistische Grundkenntnisse

Unterkunftsmöglichkeit
Unterkunft zu verhältnismäßig günstigen Konditionen ist auf den Inseln möglich (Jugendherberge, Forscherhaus Wittbülten). Kosten werden teilweise übernommen. Rechtzeitige Anmeldung (Februar-März) notwendig!

Betreuer
Prof. Dr. Florian Jansen

Telefon 0381-498 3220

Regionale Betreuung
Dr. habil. Maike Isermann
Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Telefon 04421-911-269
Mobil 0160-947 957 51