Cynthia Nievelstein

Bachelor B. Sc. Agrarwissenschaften, 2015
Master Nutztierwissenschaften, 2015 bis 2019
jetzige Position Die Absolventin arbeitet in der Abteilung Landwirtschaft und Tierschutz einer deutschen Handelsgesellschaft für Lebensmittel

Meine Einschätzung zum Bachelorstudiengang Agrarwissenschaften

Während meiner Abiturphase habe ich mich bereits intensiv mit diversen Studiengängen beschäftigt. Für mich war von Anfang an klar, dass ich gerne etwas im Naturbereich machen wollte, so standen Biologie und Agrarwissenschaften ganz oben auf meiner Liste. Da ich Verwandte habe, die selbst Agrarwissenschaften studiert haben, wurde mir die Wahl des Studiengangs letzten Endes recht schnell abgenommen. Doch an welche Universität sollte es für das Studium gehen? Ich machte mich auf den Internetseiten schlau und so fielen mir Hohenheim, Göttingen und Kiel ins Auge. Alle drei Universitäten haben einen sehr großen Agrar-Bereich, folglich auch sehr viele Studenten. Auf Rücksprache mit meinen Verwandten (beide in Kiel studiert) wurde ich auf die Universität Rostock aufmerksam gemacht. Schon vor meinem Studium wusste ich, dass ich, sollte ich tatsächlich Agrarwissenschaften studieren, wenn überhaupt in den Tier-Bereich gehen wollte. Da die Universität Rostock eng mit dem Leibniz-Institut für Nutztierwissenschaften in Dummerstorf zusammenarbeitet, klang das nach der besten Option für mich.

Gesagt getan, ich informierte mich über Rostock. Wie ich schnell sah, ist Rostock die ideale Studentenstadt. Im Vergleich mit anderen Städten hat Rostock für Studenten erschwinglichen Wohnraum, die Infrastruktur ist so gut ausgebaut, dass man innerhalb kürzester Zeit überall in der Stadt (oder aber am Meer) sein kann und auch der Spaß kommt nicht zu kurz: Das Sportangebot der Universität ist riesig, Bars und Kneipen sind überall zu finden und im Sommer kann gemütlich am Stadthafen oder am Strand gegrillt werden.

Während meines Abiturs wusste ich dann also bereits, wo es für mich hingehen sollte und so konnte ich direkt nach meiner Zeugnisübergabe mein erstes Praktikum auf einem landwirtschaftlichen Betrieb beginnen. Ich kam auf einen kleinen Milchviehbetrieb in Südhessen und wurde langsam an die täglichen Arbeiten auf dem Hof herangeführt.

Das Praktikum war die beste Vorbereitung auf mein Studium. In den ersten beiden Semestern standen hauptsächlich Grundlagenfächer auf dem Stundenplan. Ich habe mich zunächst überhaupt nicht gefreut, wieder Mathe, Physik und Chemie zu haben, hatte ich doch extra ein anderes Studienfach gewählt, um damit nicht mehr in Berührung zu kommen. Doch nach und nach habe ich festgestellt, wie wichtig die Grundlagen waren. Ohne die Biochemie wüsste ich ja überhaupt nicht, wie ich meine Kühe im Stall richtig füttere, ohne Mathe und Physik nicht, wie ich den Acker richtig bestelle. Die Theorie aus der Vorlesung konnte ich dann direkt auf die Praxis anwenden, denn ich wusste ja, wie das Ganze auf meinem Praktikumsbetrieb abgelaufen war. Im Laufe des Studiums folgten für mich weitere Praktika, so kam ich als ursprüngliche Nicht-Agrarlerin immer mehr mit der Landwirtschaft in Berührung.

Ich denke, Rostock war für mich die beste Entscheidung, da der Studiengang deutlich kleiner ist als an den bekanntesten Agrar-Unis. Ich habe meine Kommilitonen sehr schnell kennen gelernt und konnte mich jederzeit an meine Professoren wenden, wenn ich Fragen hatte. Dass das nicht selbstverständlich ist, habe ich früh von anderen Studiengängen erfahren, die in den großen Vorlesungssälen mit 300 Personen saßen und in der Vorlesung nicht einmal Fragen stellen konnten, wenn sie etwas nicht verstanden haben. In Rostock kennt man sich und so entsteht schnell ein Zugehörigkeitsgefühl und man will gar nicht mehr weg aus der schönen Stadt. Dafür sorgt auch der Fachschaftsrat der Fakultät, der neben den Semestereinstandsparties auch regelmäßig gemütliche Grillen für die Agrar-Studenten ausrichtet, das Sommerfest und die Feuerzangenbowle veranstaltet.

Meine Bachelor-Arbeit schrieb ich dann tatsächlich in Dummerstorf, wo ich einen Versuch mit Ferkeln auswerten konnte. Da mich das ganze so sehr interessierte und ich mehr über Haltung, Fütterung und das Verhalten von Nutztieren lernen wollte, habe ich direkt nach dem Bachelor mit dem Master Nutztierwissenschaften in Rostock begonnen, um mein Studium noch weiter zu vertiefen.