Blatttemperaturen als Indikator von inter- und intraspezifischer Konkurrenz von Grünland- und Futterpflanzen

(gefördert aus Haushaltsmitteln der Professur Grünland und Futterbauwissenschaften)

Die Phytodiversität mit Erkenntnissen über das intra- und interspezifische Konkurrenzverhalten in Grünlandbeständen steht im Fokus unserer Forschung.

Grünlandpopulationen wird häufig ein positiver Zusammenhang zwischen Artenvielfalt und Produktivität nachgesagt. Bei einer Verringerung der Diversität kann es zu einer nachhaltigen Wirkung auf die Funktionalität und Stabilität der Ökosysteme kommen. Studien über die Auswirkung der Diversitätsveränderung und das Zusammenspiel von Arten und ihrer Konkurrenz werden dabei oft auf experimentellem Grünland durchgeführt. Je nach vorhandener Artenzahl und der Artenzusammensetzung in Grünlandpopulationen sind unterschiedliche Informationen über die Konkurrenz und die Komplementarität der Bestände möglich. Einheitliche Wirkungen sowie allgemein gültige Zusammenhänge sind dabei jedoch schwer von experimentellem Grünland auf agrarisch genutztes Grünland übertragbar. Weiterhin sind die zeitlichen und monetären Aufwendungen für diesen Informationsgewinn sehr hoch. Wir suchen deshalb nach einer Alternative, Informationen über das Komplementaritäts- und Konkurrenzverhalten von Pflanzenarten im Dauergrünland unmittelbarer zu erhalten. Dazu werden Blatttemperaturdaten mit neuester, bildgebender Infrarottechnik erhoben. Es wird getestet, inwieweit Blatttemperaturen als Indikator für die Konkurrenz um Ressourcen im Grünland dienen können. Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Untersuchung auf der Konkurrenz um Wasser, da diese Ressource bei Pflanzen als Hauptfaktor der Temperaturausbildung angesehen werden kann.

Der Versuch wird in einem Folientunnel durchgeführt, in dem wir verschiedene Grünlandarten auf ihr Konkurrenzverhalten um Wasser und den Nährstoff Stickstoff testen. Dazu wird über das Abhalten von Niederschlag die natürliche Bewässerung unterbunden und über Tröpfchenbewässerung eine errechnete Wassermenge für Trockenstress- und optimal bewässerte Parzellen abgegeben. Weiterhin wird im Versuch mit KAS gedüngt. Die Ergebnisse des Konkurrenzverhaltens wollen wir über hochauflösende Infrarotbilder erfassen.

Bearbeiter: Kristina Schick, Nicole Wrage-Mönnig