Forschung

Team Fischgenetik auf der Aquaculture Europe

Von den 34.500 bekannten Fischarten werden etwa 400 in Aquakulturen gehalten. Insgesamt werden derzeit 54 Mio. t Fisch bereitgestellt für die Ernährung großer Teile der Weltbevölkerung mit tierischem Protein. Diese Zahlen sind weiter steigend. Im Gegensatz zu den wenigen Säugetieren, die der Mensch schon seit Jahrtausenden in seiner Obhut und zu seinem Nutzen hält, befinden sich die meisten Aquakulturfischarten erst sehr kurz in anthropogenen Umwelten. Von vielen dieser Spezies sind die biologischen Eigenheiten, molekularbiologische Phänomene oder das evolutiv erworbene Potential zur Anpassung an differente Umwelten nahezu unbekannt. Damit fehlen Kenntnisse zur tiergerechten Haltung und zum tatsächlichen Leistungsvermögen von Aquakulturfischen. Die Domestizierung vieler Fischarten hat gerade erst begonnen.

Im Focus der Forschung der Professur steht deshalb die Aufklärung der genombiologischen, molekularen und zellulären Grundlagen der Anpassungsfähigkeit und der Immunantwort von Fischen in der Aquakultur. Von ausgewählten Fischarten, wie Regenbogenforelle, Atlantischer Lachs, Ostseeschnäpel, Zander und Afrikanischem Wels, werden Genome und Genomabschnitte analysiert sowie molekulare und funktionale Unterschiede in der Genregulation unter differenten Umweltbedingungen identifiziert. Die genetischen Ursachen für diese Unterschiede werden aufgeklärt und molekulare Indikatoren bereitgestellt, die Auskunft über z.B. Haltungsstress, Immunstatus oder Gesundheitszustand der Tiere geben. Darauf basierend werden diagnostische Monitoringverfahren entwickelt, die in der praktischen Aquakultur anwendbar sind.

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