Professur für Wasserwirtschaft

Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Tränckner


13. Rostocker Abwassertagung am 7. November 2023

Bewirtschaftung und Behandlung von Niederschlagswasser - Umsetzung des DWA-A 102 und flankierender Regelwerke in der Praxis

Quelle: Universität Rostock
Quelle: Universität Rostock


Die 13. Rostocker Abwassertagung fand am 7. November 2023 in der ausgebuchten Hansemesse Rostock Schmarl statt.

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen und gewässerschonenden Bewirtschaftung von Regenwetterabflüssen hat mit Einführung des DWA-Regelwerks A/M 102 eine hohe Verbindlichkeit für die Umsetzung erreicht. Die Anforderungen an einen naturnahen Wasserhaushalt und die stoffliche Behandlung, einschließlich einer immissionsorientierten Bewertung von Gewässereinleitungen werden hier strukturiert zusammengeführt. Dies wird flankiert durch passgenaue Arbeits- und Merkblätter zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung und stofflichen Behandlung in zentralen Anlagen.

Ausgehend von einer fundierten Vorstellung relevanter Regelwerke durch die federführenden Autoren wurden Möglichkeiten und Werkzeuge für eine strukturierte Umsetzung diskutiert. Erfahrungsberichte und gelungene Praxisbeispiele illustrierten die erforderliche Kooperation verschiedener Aufgabenträger und Behörden, aber auch die damit einhergehenden Potenziale.

Ein Ausstellerbereich ermöglichte weiterführende Einblicke in innovative konzeptionelle und technische Lösungen für ein nachhaltiges Regenwassermanagement. Wie immer gab es auch ausreichend Gelegenheit für Diskussion und den informellen Austausch.

Weitere Informationen, Eindrücke in Bildern sowie verfügbare Downloads auf der Webseite der Tagung unter https://abwassertagung.auf.uni-rostock.de/


Interreg-Projektantrag APRIORA erfolgreich

Im zweiten Call des interreg Programms Baltic Sea Region war der Projektantrag „Improved risk assessment for strategic water management to reduce micro-pollutant emissions in the Baltic Sea Region” erfolgreich.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer GIS-gestützten Risikobewertung für Arzneimitteleinträge aus Kläranlagen in die Oberflächengewässer. Hierfür soll gezieltes Monitoring an strategischen Messpunkten mit Emissions- und Transportmodellen im Gewässer kombiniert werden. Dies ermöglicht eine räumlich hoch aufgelöste Abschätzung von Spurenstoffkonzentrationen im Gewässerverlauf und eine darauf aufbauende multikriterielle Risikobewertung. Erstmals soll hier auch das Risiko für gesteigerte Antibiotikaresistenzen gewässerübergreifend bewertet werden.
Der aktuelle Entwurf der EU-Kommunalabwasserrichtlinie fordert eine entsprechende Risikobewertung bis zum Jahr 2030 als Grundlage für die Priorisierung von Kläranlagen, die eine weitergehende Spurenstoffeliminierung („4.Reinigungsstufe“) benötigen.
APRIORA möchte hierfür ein belastbares Bewertungsverfahren liefern, welches von den zuständigen Fachbehörden ohne vertieftes Expertenwissen genutzt werden kann. Ein parallel aufzubauendes Weiterbildungsmodul soll einen schnellen Einstieg die Thematik und wesentliche Fertigkeiten zum Umgang mit dem entwickelten Bewertungssysem vermitteln.
Der Projektantrag wurde durch die Professur Wasserwirtschaft koordiniert, welche auch das Vollprojekt mit einem Budget von ca. 3 Mio. Euro federführend begleiten wird. Beteiligt sind 9 Partner aus Deutschland, Finnland, Schweden, Polen und Lettland sowie ca. 20 assoziierte Organisationen (Umweltbehörden, Kommunen, Betreiber von Abwasseranlagen). Geplanter Projektstart ist im November 2023.

Weiterführende Links:

Interreg Baltic Sea Region
https://interreg-baltic.eu/

EU-Kommunalabwasserrichtlinie
https://www.eea.europa.eu/publications/urban-waste-water-treatment-for

Stellungnahme des UBA zur E_-Kommunalabwasserrichtlinie
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/moving-forward-the-european-commissions-proposal


Geländepraktikum an der Zarnow am 24.5.2023

Das Modul Komplexe Landschaftsanalyse verknüpft anhand praktischer Anwendungsbeispiele die umweltingenieurwissenschaftlichen Disziplinen Hydrologie, Bodenphysik, Landschaftsökologie und Standortkunde, Landschaftsplanung und -gestaltung sowie - Wasserwirtschaft. Beim Geländepraktikum an der Zarnow am 24.5.2023 stand der Spaß am interdisziplinären Arbeiten im Freien sichtlich im Vordergrund. In Kleingruppen wurden mit verschiedenen Messmethoden Daten für die Belegarbeiten erhoben. Das Ziel ist, dass die StudentInnen den Einfluss des Menschen auf den Landschaftsraum, die Ökosysteme und die Nutzbarkeit in vielfältiger Weise und mit einer großen Palette an geeigneten Werkzeugen und Methoden einschätzen und bewerten können, um gegebenenfalls Prozesse nachhaltig und umweltgerecht zu beeinflussen. [hier geht es zur Galerie]


Exkursion zum Bewässerungssystem von Karls Erdbeer-Hof am 20.10.2022

Einblicke in das Bewässerungssystem von Karls Erdbeer-Hof bot die Exkursion im Master Modul Be- und Entwässerung am 20.10.2022. Die Studierenden folgten dabei dem Pfad des Wassers von der Fassung am Peezer Bach bis zur Erdbeere. Marcin Kucper, studierter Biotechnologe und Leiter des Bewässerungsystems konnte mit interessanten Insights die Abläufe der Wasserversorgung vor, während und nach der Vegetationsperiode spannend am praktischen Beispiel aufzeigen. Vielen Dank! [hier geht es zur Galerie]


Einführungsveranstaltung Umweltingenieurwissenschaften am 06.10.2022

Die Einführungsveranstaltung Umweltingenieurwesen am 06.10.2022 endete mit einem AnwendungsbeiSpiel am Regenwasserversickerungsbecken hinter dem Rechenzentrum. Hier galt es innerhalb kürzester Zeit die realen Folgen der Klimaerwärmung abzuschätzen und ingenieurstechnisch zu bewerten und dadurch „sensible Forschungsgeräte“ vor einem Unwetter zu schützen. Für die Flächenaufnahmen und Versickerungstests standen vor allem Teamarbeit und Spaß am praktischen Lernen und intuitives Erfassen und Bewerten der gegebenen Umweltparameter im Vordergrund. Für das gelungene und aktive Mitmachen aller Studierenden bedanken sich die MitarbeiterInnen aus der Wasserwirtschaft. [hier geht es zur Galerie]


Fachtagung Regionalplanung am 15.09.2022

Gute Stadt-Land-Beziehungen für eine nachhaltige Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern

Die Veranstaltung richtete sich vor allem an kommunale und regionale Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Verbänden in Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch konkrete wasserwirtschaftliche Themen sind diskutiert und Werkzeuge für ihre frühzeitige Einbeziehung in die Stadt- und Regionalplanung präsentiert worden.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern steht vor großen Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung seiner Städte, Gemeinden und Regionen und die Gewährleistung gleichwertiger Lebensverhältnisse - eines fairen Ausgleichs zwischen Stadt und Land. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Umgang mit der Ressource Land. Die gewünschte Ausweisung von attraktiven Wohn- und Gewerbestandorten, zukunftsfähige Landwirtschaft, Maßnahmen zum Natur- und Klimaschutz stehen sich hier als oft nur schwer auflösbare Nutzungskonflikte gegenüber. Aktuell befassen sich mit diesen Fragen in Mecklenburg-Vorpommern gleich drei spannende Vorhaben, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus, die mit unterschiedlichem Fokus raumplanerische, strukturelle und sozio-ökonomische Lösungen entwickeln und diese in der Praxis testen.

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Privacy.

Weitere Informationen sind auf der Webseite der Tagung zu finden:

https://stadtlandplus.auf.uni-rostock.de/default.aspx


Promotionen, Master- und Bachelorarbeiten

In den letzten Monaten wurden an der Professur für Wasserwirtschaft eine Reihe von Promotionen erfolgreich verteidigt:

M. Sc. Zelalem Abera Angello
Selection of Optimal Pollution Management Strategy for the Little Akaki River, Ethiopia, Based on Determination of Spatio-temporal Pollutant Dynamics and Water Quality Modeling (August 2022)

Dr.-Ing. Michael Cramer
Umgang mit stark verschmutztem Niederschlagswasser aus Siloanlagen (September 2021)
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003358

Dr.-Ing. Lana Mallouhi
Untersuchung zum Vorkommen von Microtrix-Parvicella in SBR-Anlagen mit Simultaner aerober Schlammstabilisierung (Juni 2021)
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003157

Dr.-Ing. Martin Rinas
Sediment Transport in Pressure Pipes (Januar 2021)
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00002962

Dr.-Ing. Muhammad Waseem
Integrated Hydrological and Mass Balance Assessment in a German Lowland Catchment with a Coupled Hydrologic and Hydraulic Modelling (Januar 2021)
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00002884

Dr.-Ing. Mathias Gießler
Ein prozessbasiertes Modell zur wirtschaftlichtechnischen Abbildung vonAbwasserunternehmen – Beispielhafte Anwendung für eine ländliche Region mit Bevölkerungsrückgang (Oktober 2020)
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00002790

Dr.-Ing. Daniel Schumann
Entwicklung von realitätsnahen Prüfprozeduren für Durchflussmessgeräte basierend auf realen Verbrauchsprofilen: "vom Praxis- zum Prüfprofil am Beispiel von Wasserzählern" (2020)
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003170

Daneben sind in den letzten Jahren zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten entstanden, die mit kurzer Zusammenfassung und Postern hier dargestellt sind:

abgeschlossene Bachelor- und Masterarbeiten
 


Seed-Money-Projekt REPHIRA

Am 01. Oktober 2020 startete das Seed-Money-Projekt REPHIRA (Reduction of Pharmaceutical Emissions from Dispersed Point Sources in Rural Areas), gefördert durch das Programm Interreg Baltic Sea Region. Das Verbundprojekt mit Partnern aus Polen, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland wird von der Professur für Wasserwirtschaft koordiniert und entwickelt innerhalb eines Jahres ein umfangreiches Vollprojekt zum Thema Arzneimittelrückstände aus Punktquellen aufbauend zum bereits abgeschlossenen Projekt MORPHEUS.
Der konstante Eintrag von Arzneimittelrückständen in unsere Fließgewässer und die daraus resultierende Akkumulation in der Ostsee stellt eine langfristige Belastung und überregionale Herausforderung dar. Zwar sind die großen Kläranlagen entlang der Ostseeküste als relevante Punktquellen zu betrachten, jedoch spielen auch kleinere Kläranlagen in ländlichen Regionen eine wichtige Rolle. Typischerweise emittieren zahlreiche dieser Punktquellen flussaufwärts in kleine Gewässer mit geringem Durchfluss und können bereits hier direkte Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Monitoring in Kläranlagen (Foto: Alena Kaiser)

Ziel

Die Identifizierung, Quantifizierung und Evaluierung von Arzneimitteleinträgen aus zahlreichen Punktquellen in der ländlichen Region des Ostseeeinzugsgebiets ist Ziel des Projekts REPHIRA. Hierbei sollen Monitoring-Konzepte optimiert werden und in die Rolle der kleinen Punktquellen flussaufwärts in einem ganzheitlichen Ansatz hinsichtlich der Belastung der Ostsee bewertet werden. Zudem werden die laufenden politischen Entwicklungen einbezogen und bestmöglich unterstützt. Beispielsweise wird in Deutschland derzeit im sogenannten Stakeholder Dialog über Aufrüstungen von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe zur Elimination u.a. von Arzneimittelrückständen diskutiert. In REPHIRA sollen geeignete Methoden zur Priorisierung von zukünftig aufzurüstenden Kläranlagen insbesondere im ländlichen Bereich für Mecklenburg-Vorpommern entwickelt werden.

weitere Informationen
 


Verbundprojektprojekt PROSPER-RO: Statuskonferenz 2020

BMBF-Fördermaßnahme "Stadt Land Plus"

25. November 2020 (online-Veranstaltung)  weitere Informationen
Verbundprojekt PROSPER-RO
 


MORPHEUS - Final Conference

10. Dezember 2019 in Lund, Schweden 
EU-Interreg-Projekt MORPHEUS    Final Conference  

With more than 60 participants representing stakeholders in the water sector, environmental protection agencies and research institutions from all over the South Baltic and wider Baltic Sea Region the MORPHEUS project realised its final conference. The MORPHEUS partners presented the results of their three year cooperation, covering topics such as upstream pharmaceutical consumption patterns, downstream discharges of pharmaceuticals from wastewater treatment plants (WWTPs) in the projects model areas, information on advanced treatment technologies and investment roadmaps for selected WWTPs. The presentations were followed by lively discussions that showed that MORPHEUS has contributed to the South Baltic Region being better prepared to meet the ongoing challenge of reducing and removing pharmaceuticals in the environment.

Europa Information Mecklenburg-Vorpommern, Dec 2019   
Download
https://www.europa-mv.de/Informationen-aus-Br%C3%BCssel/Europa-Informationen/

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Privacy.

Awareness raising movie

different languages:
http://www.morpheus-project.eu/downloads/


Workshop Morpheus/CWPharma - Arzneimitteleinträge in die Ostsee

Die beiden EU Interreg-Projekte MORPHEUS und CWPharma befassen sich mit der Quantifizierung, der Risikoabschätzung und dem Rückhalt von Arzneimitteleinträgen in die Ostsee.Welche konkreten Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für MV?
Neben praktischen Aspekten zur Probennahme und Laboranalytik werden Bilanzierungsmodelle an Kläranlagen sowie die darauf folgende Ergebnisverwertung thematisiert. Potentielle Techniken der 4. Reinigungsstufe sowie die Einschätzung der tatsächlichen Belastung durch Arzneimittelrückstände in den Fließgewässern und der Ostsee werden diskutiert.     Flyer
Weitere Informationen zu den Forschungsprojekten unter:    morpheus-project.eu bzw. www.cwpharma.fi

Organisation:     AUF, Professur für Wasserwirtschaft und DWA Nord-Ost 
Kontakt:             alena.kaiser@uni-rostock.de / dwa@dwa-no.de
 


Verbundprojektprojekt PROSPER-RO: Statuskonferenz 2019

BMBF-Fördermaßnahme "Stadt Land Plus"

29. – 30. Oktober 2019 in Bensheim  weitere Informationen
Verbundprojekt PROSPER-RO
 


12. Rostocker Abwassertagung am 10.09.2019

Emissionsminderung von Punktquellen im ländlichen Raum

NDR Nordmagazin - 10.09.2019 19:30 Uhr


Zur Erreichung eines guten Zustands in unseren Binnen- und Küstengewässern und der Ostsee sind Maßnahmen zur Reduzierung punktueller stofflicher Belastungen erforderlich. Neben Emissionen aus kommunalen Kläranlagen sind dabei auch andere Eintragspfade stärker in den Blick zu nehmen. Dies betrifft insbesondere Niederschlagswasser aus Siedlungsgebieten, von Verkehrsflächen aber auch landwirtschaftlichen Betriebsflächen. Gleichzeitig rücken neue Verschmutzungsparameter (AFS63) und bisher nur unzureichend bewertbare Risikostoffe (organische Spurenstoffe, Mikroplastik) in den Fokus. Schon aus Gründen der Kosteneffizienz sind neben wasserwirtschaftlichen Maßnahmen zunehmend quellenorientierte Reduktionsansätze erforderlich sind. Dies gilt insbesondere für den ländlichen Raum und das Trennsystem mit zahlreichen diffus verteilten Einleitpunkten aus unterschiedlichen Quellen. Die Entwicklung und Umsetzung effektiver Maßnahmen erfordert deshalb ein gutes Systemverständnis, schlaues Engineering, effektive Verwaltung sowie eine ehrliche Erfolgskontrolle.

Quelle: MV1

Auf der diesjährigen Jubiläumstagung anlässlich der 600-Jahr-Feier der Universität Rostock wurde zu diesen Themen ein spannendes Programm mit erfahrenen Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis geboten. Gleichzeitig war sie Anlass für eine kleine Laudatio auf (fast) 60 Jahre Umweltingenieurausbildung in Rostock.

Am Folgetag gab es erstmalig für interessierte Fachleute einen Workshop zum Thema „Integriertes Niederschlagsmanagement in der Praxis", mit konkreten Ansätzen und Fallbeispielen von der Konzeption über die technischen Werkzeuge bis zur Koordination auf kommunaler Ebene.

https://abwassertagung.auf.uni-rostock.de/ 


11. Rostocker Abwassertagung am 26.09.2018

KOGGE - Kommunale Gewässer gemeinschaftlich entwickeln

Quelle: MV1

Phosphor-Dialog am 21.08.2018

https://phosphor-dialog.auf.uni-rostock.de/