Veränderungen der Ackervegetation in Deutschland - Datensammlung und Trendanalyse
Projektidee
In Deutschland gibt es bisher nur beschränkte Analysen zur Veränderung der Ackervegetation in Zusammensetzung und Diversität: die Studien für längere Zeiträume sind oft nur relativ kleinräumig, während sich landesweite Übersichten zu Unkräutern auf einzelne Fruchtarten beschränken. Um Diversitäts-Trends für ganz Deutschland zu untersuchen, bräuchte es ein systematisches Monitoring, das allerdings auch erst nach mehreren Jahren Ergebnisse liefern wird. Wir möchten möglichst viele Daten zur Ackervegetation in Deutschland zusammentragen, um den aktuellen Status der Ackervegetation zu beschreiben, und schaffen damit eine Vergleichsmöglichkeit für zukünftige Entwicklungen.
Daten zur Ackervegetation in Deutschland liegen bei vielen verschiedenen Institutionen, wie Landesämtern oder (Bundes-)Forschungseinrichtungen, aber auch bei ehrenamtlichen BotanikerInnen, privaten Büros und in Vegetationsdatenbanken. Da sie jeweils mit unterschiedlichem Zweck erhoben wurden, sind sie vermutlich sehr heterogen, sowohl im Stichprobendesign als auch in der Aufnahmemethodik. Durch geeignete Analysemethoden können aber auch mit solchen Daten verschiedene Forschungsfragen beantwortet werden.
Wir möchten möglichst viele Datenquellen zur Ackervegetation ausfindig machen, Datensätze sammeln und harmonisieren, sowie gemeinsam Auswertungsstrategien finden. Zumindest für den Beginn liegt der Fokus auf bereits digital vorliegenden Datensätzen. Wir rechnen vornehmlich mit Daten von den 1980er Jahren bis heute, ggf. auch seit den 1950er Jahren. Zukünftig ist eine Digitalisierung oder das Zugänglichmachen von anderen Quellen denkbar.
Projektschritte
Seit Herbst 2024 gab es mehrere Online-Treffen Interessierter aus den verschiedenen Kontexten, die mit Ackervegetation beschäftigt sind: Wissenschaft und Forschungsinstitute, Landesbehörden, Naturschutz & Landwirtschaft. Die Ziele, die die Beteiligten mit der Datensammlung verbinden, reichen von wissenschaftlichen Analysen, z.B. zu Biodiversitäts-Trends, über die Errichtung einer Datenbank bis zu Handreichungen für Landwirte mit Naturschutz-Informationen. Zur Zeit beschäftigen wir uns parallel damit, Datensätze und ihre Besitzer ausfindig zu machen und zu kontaktieren, eine Datenbank- bzw. Datensammlungs-Struktur zu erarbeiten, sowie Analyse-Ansätze zu diskutieren. Eine Datennutzungsvereinbarung liegt bereits als Entwurf vor.
Die Gruppe ist explizit offen für weitere Interessierte und weitere Themen.
Mögliche Analysethemen
- Status und Trends der Diversität der Ackervegetation
- Standortbindung/regionales Vorkommen von Arten der Beikrautvegetation
- Verbreitungsanalyse von ausgewählten Arten
- Blüten-Angebot schätzen
- Vorkommen und Trend bei seltenen und gefährdeten Arten
- Effekte des Klimawandels
- Zusammenhang Vorkommen, Bewirtschaftung und Bewirtschaftungsänderung
- HNV-Methodik rückblickend auswerten
- Ableitung eines zukünftigen Monitorings
Zeitplan 2025
Februar - April 2025: Sammlung von Datensätzen incl. Metadaten
Mai - September 2025: Harmonisierung der Daten und Aufbau einer Datenbank
Oktober 2025: Beginn möglicher Analysen, Vorbereitung einer Datenbank-Veröffentlichung
Kontakt
Bei Interesse oder Fragen bitte melden bei:
Dr. Christoph Redwitz, Julius-Kühn-Institut Braunschweig (christoph.redwitz@julius-kuehn.de, 03946-47 6503) oder
Dr. Jana Bürger, Universität Rostock (jana.buerger@uni-rostock.de, 0381-498 3234)
Wir nehmen Interessierte gern in unsere Mailingliste auf und versenden die Einladung zu unseren Online-Dokumenten, sowie den Online-Besprechungen.