Einsatz von definierten Holzkohlen zur Prozessintensivierung im Biogasprozess

Kurztitel: Biogas-Kohle


Laufzeit: 01/2022-03/2024
Mittelgeber: BMEL / FNR

Vorhabensbeschreibung:

Von den ca. 9.200 deutschen Biogasanlagen nutzten derzeit meist nur Kleinanlagen mit < 75 kWel Wirtschaftsdünger in hohen Konzentrationen als Gärsubstrat. Bei Anla-gen > 1000 kWel liegt der Wirtschaftsdüngeranteil im Nährsubstrat durchschnittlich bei nur 32 %. Ziel unseres Projektes ist es, die wissenschaftlich-technische Grundlagen dafür zu erarbeiten, den Wirtschaftsdüngeranteil von Anlagen > 1000 kWel auf mindes-tens 50% anzuheben, ohne die Anlagenleistung zu verschlechtern, um Rohstoffkosten und Treibhausgase zu reduzieren. Dieses Ziel soll durch Zugabe von Holzkohlen in den Gärprozess erreicht werden. In Fachmagazinen wird bereits von positiven Effek-ten der Zugabe von (Pflanzen-)kohlen zum Gärsubstrat berichtet. Wissenschaftliche Grundlagenuntersuchungen zu den Wirkmechanismen fehlen jedoch. Auf Basis von definierten an der Universität Rostock selbst hergestellten und charakterisierten Holzkohlen soll an der Universität Bayreuth die Auswirkungen der Zugabe von Holz-kohlen auf die Mikrobiologie sowie die metabolischen Umsetzungen im Fermentati-onsprozess auf Laborebene grundlegend erforscht werden. An der Universität Rostock wird in Technikumsfermentern die Gesamtwirkung der Kohlenzugabe auf die Vergärung mit praxisnahen Betriebseinstellungen erfasst. Die techno-ökonomische Bewertung des Verfahrens erfolgt durch die Biogas Akademie Campus GmbH. Das Vorhaben wird durch einen Praxisbeirat begleitet und fortlaufend auf seine technische und ökonomische Relevanz hin diskutiert.


Projektkoordination:

Dr. Jan Sprafke


Bearbeiter an der Professur:

Dr. Jan Sprafke
Dr. Hans Korte
Annabell Reiner