Konzeption einer verfahrenstechnischen Lösung für das Abwasser der Dankwardt GmbH

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Tränckner
Bearbeiter: Dipl. LM-Chem. Marie-Luis Schirmer
Kooperation: Dankwardt GmbH
Zeitraum: Okt 2015 bis April 2016

Projektbeschreibung

Proben verschiedener Abwasserströme

Die Rudolf Dankwardt GmbH produziert am Standort Jessenitz-Werk in Westmecklenburg Körperpflegemittel und kosmetische Produkte. Inhaltlich teilt sich die Produktion in zwei Tätigkeitsbereiche. In der ersten Stufe werden an Hand einer Rezeptur aus unterschiedlichen Rohstoffen, Wasser und Alkohol die Füllgüter in großen Kesseln hergestellt. In der zweiten Produktionsstufe erfolgt die Abfüllung dieser Füllgüter in die Verkaufsgebinde sowie deren versandfertige Verpackung. Spätestens beim Produktwechsel sind die Herstell- und Abfüllanlagen intensiv zu reinigen. Vor Ort befindet sich ein kommunales Klärwerk mit einer recht begrenzten Kapazität, welches sich zudem auch speziell nur für kommunale Abwässer eignet. Aufgrund dieser Situation werden die in der Produktion und Abfüllung anfallenden Spülwässer mittels Tanklastzug zu technischen Aufbereitungsanlagen nach Hamburg bzw. Kiel transportiert und dort fachgerecht und kostenintensiv als Sondermüll entsorgt.

Neben der großen Abwassermenge stellt auch die große Vielfalt der zu produzierenden Artikel eine Herausforderung für die Abwasseraufarbeitung dar. Ständig variierende Produkte mit verschiedenen Inhaltsstoffen führen zu einer sehr wechselhaften Zusammensetzung des Abwassers.

Ziel des Projektes ist es, eine verfahrenstechnische Lösung zur Abwasservermeidung, -trennung und -behandlung zu entwickeln, mit der die Abwasserkosten reduziert werden können.

In diesem Kontext erfolgt eine Vor-Ort-Analyse des Produktionsprozesses zur Erfassung der Anfallstellen, Abfallmengen und Zusammensetzung des Abwassers. Einzelne Abwasserströme, die während des Herstellungs-, des Abfüllungs- und des Reinigungsprozesses anfallen, sollen dabei im labor- und kleintechnischen Maßstab auf anaerobe und aerobe Abbaubarkeit sowie mögliche Hemmwirkung untersucht werden. Weiterhin sollen Möglichkeiten der physikalisch-chemischen Vorbehandlung, z.B. zur Emulsionsspaltung, untersucht werden. Mithilfe der Analysenergebnisse soll die Zugänglichkeit der verschiedenen Abwasserströme für bestimmte Reinigungsverfahren und –technologien ermittelt werden.

Im Ergebnis der Untersuchungen sollen Möglichkeiten für ein geschlossenes Abwasserkonzept aufgezeigt werden, welches neben der Reduzierung des allgemeinen Abwasseranfalls, die Abtrennung besonders belastender Abwasserteilströme sowie die Behandlung des verbleibenden Abwassers beinhaltet.