Kolloquium zu Paludikultur

Versuchsaufbau der Paludikultur: Gewächshaus Satower Straße

Einladung zum Kolloquium

 

Am 07.03.2019 findet um 13:30 Uhr im Seminarraum 1 (Justus-von-Liebig-Weg 6) die Verteidigung der Masterarbeit von Felix Besand statt. Sein Thema ist die „Nährstoffaufnahme von potentiellen Paludikultur-Pflanzen in standardisierter hydroponischer Nährlösung“.

Hintergrund:

Die gezielte Kultivierung von wiedervernässten Moorflächen mit angepassten Sumpfpflanzen (Paludikultur) ist eine neue Landnutzungsstrategie. Da das Aufnahmepotenzial und die Aufnahmemuster der meisten Nährelemente für potenzielle Paludikulturarten nicht bekannt sind, wurden für diese Arbeit sieben Arten (Phragmites australis (Cav.) Trin. Ex Steud., Phalaris arundinacea L., Typha latifolia L.,Carex acuta L.,Carex acutiformis Ehrh., Glyceria Maxima (Hartm.) Holmb. und Mentha aquatica L.) auf ihr Aufnahmepotenzial von Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium, Eisen, Mangan, Magnesium und Zink untersucht. Ziel der Arbeit war es, die Höhe der Nährstoffaufnahme zu quantifizieren und eventuelle Artunterschiede bei der Aufnahme zu benennen. Hierfür wurden die Pflanzen in einer mineralischen, hydroponischen Nährlösung (angepasste Hoagland-Solution) bzw. in einer Nährlösung mit einem höher dosierten Volldünger angebaut.

Es konnte gezeigt werden, dass signifikante Artunterschiede bei der Aufnahme der Elemente, der Veränderung der Wasserparameter (pH, Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt und Evapotranspiration) und der Biomassezunahme bestehen. Grundsätzlich war festzustellen, dass bei T. latifolia, C. acuta und
C. acutiformis bereits nach drei Wochen nur noch sehr geringe Nitrat-Konzentrationen nachweisbar waren und dass die Pflanzen daher ab diesem Zeitpunkt Stickstoff-limitiert waren. G. maxima wies hingegen signifikant niedrigere wöchentliche Aufnahmen auf und wurde mutmaßlich durch Silizium limitiert, das jedoch nicht analysiert wurde.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Nährstoffaufnahmen der untersuchten potenziellen Paludikulturarten signifikant unterscheiden. Die hier erhobenen Daten können somit als erste Orientierung gelten, welche Art für den Anbau bei welchem Nährstoffniveau geeignet ist.