Diversity for diversity; How crop diversity influences weed diversity and trait selection

Merel A. J. Hofmeijer, 2022


Zusammenfassung
Das Vorkommen von Unkräutern ist nach wie vor eine Herausforderung für ökologische Ackerbausysteme. Wenn die Unkrautflora jedoch so bewirtschaftet wird, dass ihr Bestand unter Kontrolle bleibt, kann sie sowohl in ökologischer als auch in agronomischer Hinsicht eine Reihe nützlicher Funktionen erfüllen. Das Schadpotenzial der Unkrautgemeinschaft hängt mit ihrer Artenzusammensetzung zusammen. Unkrautartengemeinschaften sind dynamisch, und ihre spezifischen Eigenschaften werden durch verschiedene Filter, wie das Anbaumanagement, selektiert. Dies führte zu der Theorie, dass sich eine größere Vielfalt im Anbau von Kulturpflanzen auch in einer größeren Vielfalt von Unkrauteigenschaften niederschlägt, so dass sich die Dominanz einzelner Eigenschaften verringert und schädliche Unkrautpopulationen abgeschwächt werden. Mit der Vielfalt im Anbau von Kulturpflanzen wird in dieser Arbeit der Anbau von Hauptkulturpflanzen und Zwischenfrüchte oder Untersaaten beschrieben. Diese vielfältigen Kulturpflanzen können eine Unkrautartengemeinschaft mit geringeren Dichten und einer größeren Diversität erzielen. Um diese Wechselwirkung zu verstehen, wurden Unkraut- und Bewirtschaftungsdaten von ökologisch bewirtschafteten Feldern mit Sommergetreide in 5 verschiedenen Regionen in Nordwesteuropa gesammelt. Neben den Felddaten wurde eine Literaturdatenbank über problematische Unkrautarten mit dem Ziel bestimmte Unkrautarten oder Artengruppen zu selektieren, zusammengestellt. Die Auswirkungen des Anbaus vielfältiger Kulturpflanzen wurde auf die Unkrautdichten, -vielfalt, -gemeinschaft und -eigenschaften untersucht. Zuerst wurden die vielfältigen Kulturen und Standorteffekte, wie Bodeneigenschaften, bezugnehmend auf Deutschland untersucht. Zweitens wurden die Auswirkungen des Anbaus vielfältiger Kulturpflanzen auf Unkräuter in ökologischen Betrieben in Dänemark, Deutschland, Finnland, Schweden und Lettland untersucht. Drittens wurde mit dem gleichen Datensatz der Einfluss der Maßnahmen zur Kulturpflanzenvielfalt auf die Eigenschaften der Unkrautartengemeinschaft getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass die direkte Unkrautbekämpfung zu einer Verringerung der Unkrautdichte führt. Langfristige Strategien, wie die Verwendung von Winterdeckfrüchten und die ökologische Bewirtschaftung dagegen erhöhen die Diversität der Unkräuter, ohne dabei die Unkrautdichte zu erhöhen. Bei der Selektion der Eigenschaften wurden nur wenige Merkmale durch die Kulturführung beeinflusst. Es wurden zwar klare und erkennbare funktionelle Gruppen beobachtet, aber keine davon wurde durch die Bewirtschaftung wesentlich beeinflusst, und es wurden auch keine problematischen Merkmale ausgewählt. Dies ist möglicherweise auf die gut etablierten Bio-Felder mit ihrer hohen Diversität und damit einer erhöhten funktionalen Redundanz zurückzuführen. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, sowohl für den Einsatz einer vielfältigen Bewirtschaftung als auch für das Verständnis über die Effekte einer ökologischen Bewirtschaftung.